Wagenknecht strahlt, als sie von der Bühne herabsteigt
Die Welt
In Wuppertal erlebt Sahra Wagenknecht, welch großen Rückhalt sie an der Linke-Basis hat. Imitten der Führungskrise ihrer Partei strahlt sie Stabilität und Entschlossenheit aus, doch die Zerwürfnisse mit führenden Parteigenossen sind groß. Dabei steht die nächste Etappe im Niedergang an.
Auf dem Willy-Brandt-Platz in Wuppertal kann Sahra Wagenknecht den Eindruck bekommen, dass die Linkspartei sie uneingeschränkt bewundert – wenn nicht sogar liebt. Es gibt immer wieder Applaus bei ihrer Rede, die Zuschauer nicken häufig zustimmend, und am Ende bitten Fans neben der Bühne um Selfies und Autogramme. Dass Wagenknecht umstritten ist in ihrer Partei, in Teilen sogar diskreditiert, das ist am Dienstag in Wuppertal nicht zu spüren, im Gegenteil.
Die 52-jährige Bundestagsabgeordnete wird als das „bekannteste Gesicht der Linken“ angekündigt, und Menschen wie Harald Gohr, langjähriger Linke-Ratsherr aus dem benachbarten Velbert, schwärmen von Wagenknechts „Charisma“ und ihrer „Ausstrahlungskraft“.