Wachsende Omikron-Sorgen – Impfen allein reicht laut Experten nicht
Die Welt
Die neue Virusvariante breitet sich weltweit rasant aus. Viele Eigenschaften von Omikron sind den Fachleuten allerdings bisher noch nicht bekannt. Täglich erlangen sie neue Erkenntnisse. Ansteckung, Kinder, Schutz – die wichtigsten Fragen und Antworten.
Mit Omikron breitet sich eine Corona-Variante international aus, vor der selbst Geimpfte und Genesene keinen optimalen Schutz haben. Der für das Virus empfängliche Teil der Bevölkerung dürfte sich damit im Vergleich zur Lage mit der Delta-Variante erheblich vergrößern, schätzen Experten. Da Omikron relativ neu ist, lassen sich viele Eigenschaften aber noch nicht mit Sicherheit beschreiben. „Es sind noch mehr Fragen über Omikron offen als beantwortet“, sagte die Infektiologin Jana Schroeder von der Stiftung Mathias-Spital in Rheine. Im Prinzip täglich erscheinen neue Erkenntnisse – meist noch nicht von unabhängigen Fachleuten überprüft. Ein Überblick über wichtige Fragen und Antworten:
Die Variante hat auffällig viele Erbgutveränderungen an Schlüsselstellen. Mehr als 30 Mutationen betreffen das sogenannte Spike-Protein, mit dem das Virus menschliche Zellen entert. Das Problem: Die bisherigen Impfstoffe sind auf das Spike-Protein des Coronavirus vom Pandemiebeginn ausgerichtet. Verändert sich ein Virus so, dass Antikörper von Genesenen und Geimpften weniger gut ansprechen, nennen Fachleute dies Immunflucht. Daneben gebe es Hinweise unter anderem aus genetischen Analysen, dass Omikron per se ansteckender sei als Delta, sagte Modellierer Dirk Brockmann von der Humboldt-Universität Berlin. Allein die Immunflucht könne die Wachstumsraten nicht erklären.