Wälder in Gefahr: Nur 18 Prozent der Bäume noch gesund
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Die meisten Bäume in Thüringens Wäldern weisen Krankheitssymptome auf, etwa 77.000 Hektar Fläche ist bereits kahl. Die Hoffnung auf Besserung nach einem feuchten Jahr 2021 haben sich bei den meisten Baumarten nicht erfüllt.
Erfurt (dpa/th) - Die Situation der Thüringer Wälder bleibt dramatisch. Nur 18 Prozent der Bäume im waldreichen Thüringen sind noch uneingeschränkt gesund, geht aus dem Waldzustandsbericht hervor, den Forstministerin Susanna Karawanskij (Linke) am Dienstag in Erfurt vorlegte. "Leider hat sich nach dem regenreichen Jahr 2021 die Hoffnung auf weitere Entspannung im Wald nicht erfüllt", sagte die Ministerin. "Jeder zweite Baum weist eine deutlich geminderte Vitalität auf."
Negativ hätten sich in diesem Jahr Monate ohne Niederschläge und mit hohen Temperaturen ausgewirkt. Satellitenaufnahmen würden zeigen, dass etwa 77.000 Hektar bereits kahl seien, weil Bäume durch Trockenheit, Stürme oder Borkenkäferbefall abgestorben seien. Mitteldeutschland sei eine der trockensten Regionen Deutschlands, so die Ministerin. Eine Zunahme der Kahlflächen sei derzeit vor allem im Süden Thüringens zu beobachten - genannt wurden die Forstamtsbereichen Schleiz, Rudolstadt-Saalfeld oder Sonneberg.
Thüringen setze auf Wiederaufforstung, für die bis zum Jahr 2036 jährlich elf Millionen Euro aus der Landeskasse zur Verfügung gestellt würden, sagte Karawanskij. Jährlich würden Hunderttausende Bäumchen gesetzt, das Saatgut käme größtenteils aus Thüringens Forstbaumschule. "Eine nachhaltige Waldrettung wird jedoch nur mit konsequentem Klimaschutz gelingen."
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.