Von Trump verbannter Kaepernick vor Sensations-Comeback
n-tv
Quarterback Colin Kaepernick geht 2016 bei der US-Hymne aufs Knie, um gegen Rassismus zu demonstrieren - und bringt die NFL und Donald Trump gegen sich auf. Seitdem wird er geächtet, doch nun geben ihm die Las Vegas Raiders Kaepernick eine Chance. Vielleicht denkt das Team dabei schon an den Super Bowl 2024.
Der ehemalige NFL-Quarterback Colin Kaepernick hat zuletzt 2016 Profi-Football gespielt - das Jahr, in dem er begann, während der Nationalhymne zu knien, um gegen Rassismus und Polizeigewalt zu protestieren. Nun trainierte der 34-Jährige am Mittwoch bei den Las Vegas Raiders, wie der TV-Sender ESPN mitteilte. Und steht damit womöglich vor einem Comeback in der besten Football-Liga der Welt, was einer Sensation gleichkäme.
2016 entfuhr Kaepernick ein Schrei nach Gerechtigkeit, den er trotz des massiven Gegenwinds nicht verstummen ließ - auch wenn er dadurch in seinem Sport wie in der US-amerikanischen Mehrheitsgesellschaft zur Persona non grata erklärt wurde. Als Kaepernick vor seinen NFL-Spielen während der Nationalhymne aufs Knie ging, echauffierten sich die mehrheitlich weißen Besitzer der Football-Teams, der weiße NFL-Commissioner Roger Goodell und der weiße damalige US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Als respektlos gegenüber der US-Flagge und Soldaten, die für sie gestorben sind, wurde seine Aktion gescholten, als Verrat am Vaterland.
Trump machte den Quarterback zu einem Landesverräter und teilte aus, tief unter der Gürtellinie: "Schafft diesen Hurensohn vom Feld, sofort!" Viele NFL-Fans schlossen sich dem Protest gegen Kaepernick an. Der Footballer wurde ausgebuht, außerhalb der Stadien wurden Anti-Kaepernick-T-Shirts verkauft, unter anderem mit seinem Gesicht im Fadenkreuz eines Zielfernrohrs. Landesweit wurden seine Trikots verbrannt.