Verirrter Orca in der Seine tot aufgefunden
n-tv
Wochenlang irrt ein Orca in der Seine umher. Als ein Rettungsversuch scheitert, wird entschieden, das kranke Tier einzuschläfern. Doch der Wal stirbt zuvor. Eine Obduktion soll klären, warum er sich überhaupt verirrt hat.
Helfer haben den seit Wochen in der Seine in Frankreich herumirrenden kranken Orca tot aufgefunden. Zunächst habe ein Schiffer den Wal am Morgen im Fluss treiben sehen, teilte die Präfektur Seine-Maritime in Rouen mit. Mit Unterstützung der Hafenmeisterei habe die Organisation Sea Shepherd France den Orca dann lokalisiert und nur noch seinen Tod feststellen können. Das tonnenschwere Tier sollte nun ans Ufer geschleppt und geborgen werden. Danach sollten Tierärzte und Biologen eine Autopsie vornehmen, um herauszufinden, weshalb der Meeressäuger sich in den Ärmelkanal und in die Seine verirrt hat und weshalb er gestorben ist.
Am Samstag noch hatte man zunächst versucht, den Orca mithilfe von Walgeräuschen in Richtung Meer zu leiten. Schon vor dem Rettungseinsatz war sein Zustand als extrem geschwächt eingestuft worden, die Überlebenschancen als gering. Weil das Tier bereits so schwach war, hatten sich die Behörden nach Beratungen mit Fachleuten für die außergewöhnliche Geräuschmethode entschieden. Ein Einsatz aus nächster Nähe mit einem Schiff, der das Stresslevel des Tiers noch erhöhen könnte, wurde so vermieden. Die Walgeräusche wurden bei dem Einsatz mit einem Lautsprecher unter Wasser abgespielt. Die Forschungsteams beobachteten dann von Booten in einiger Entfernung, wie der Orca auf die Klänge reagierte.
Doch anstatt sich von den Geräuschen leiten zu lassen, schwamm das Tier zwischen den Ufern hin und her. Um dem Tier nicht noch mehr Stress zuzufügen, wurde der Versuch am frühen Sonntagabend abgebrochen. Bei dem experimentellen Rettungsversuch kam auch eine Drohne zum Einsatz, auf deren Bildern dann Geschwülste und ein fortgeschrittener Pilzbefall bei dem Tier festgestellt wurden. Entschieden wurde dann, den kranken Orca einzuschläfern.
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