Verbandsvertreter plädieren für soziales Pflichtjahr in Deutschland
Die Welt
Verbandsvertreter haben sich aufgrund des Fachkräftemangels für ein soziales Pflichtjahr ausgesprochen. 60 Prozent der Teilnehmenden würden sich am Ende für eine Ausbildung in diesem Beruf entscheiden. Bundespräsident Steinmeier hatte die Debatte im Sommer angestoßen und Kritik geerntet.
Verbandsvertreter haben sich angesichts fehlender Fachkräfte für ein soziales Pflichtjahr ausgesprochen. „Junge Menschen in einem sozialen Gesellschaftsjahr könnten entlasten“, sagte die Vize-Vorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Henriette Neumeyer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Sie wären nach ihren Worten zwar kein Ersatz für langjährig ausgebildete Fachkräfte. „Sicherlich kann aber eine positive Erfahrung in einem sozialen Dienst, Praktikum oder Ähnlichem ein Anreiz sein, in den jeweiligen Beruf zu gehen.“
Der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste, Bernd Meurer, sagte: „Von unseren Mitgliedern wissen wir, dass rund 60 Prozent der Teilnehmenden an einem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Pflege sich am Ende für eine Ausbildung in diesem Beruf entscheiden.“ Ob soziale Dienste freiwillig oder verpflichtend organisiert werden sollten, sei eine gesellschaftspolitische Entscheidung. „Da ein solches Engagement in vielen Bereichen – von den sozialen Aufgaben bis hin zum Umweltschutz – geleistet werden kann, ist aber sicher auch ein verpflichtendes Dienstjahr zumutbar.“