
Verband fordert mehr Anstrengungen gegen Wohnungsnot
n-tv
Zu langsame Genehmigungen, zu wenig Förderung, zu viel Bürokratie: Die Wohnungs- und Bauwirtschaft sieht viel Verbesserungspotenzial am Bau. Sie hat eine Reihe von Forderungen an die Politik, um den stockenden Wohnungsbau wieder in Schwung zu bringen.
Wiesbaden/Frankfurt (dpa/lhe) - Die Wohnungswirtschaft fordert von der Politik mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Wohnungsmangel in Hessen. Die künftige Landesregierung müsse stärker den Bau geförderter Wohnungen vorantreiben, Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen und die Grundsteuer reformieren, sagte Axel Tausendpfund, Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft, am Donnerstag. Forderungen nach schnelleren Genehmigungen gab es auch vom Bauindustrieverband Hessen-Thüringen.
In Hessen fehlten Tausende Wohnungen, doch im Herbst seien die Baugenehmigungen eingebrochen, sagte Tausendpfund in Wiesbaden. Auch habe die jetzige Landesregierung den Bau von geförderten Wohnungen zu niedrigen Mieten nicht genug vorangetrieben. Zudem seien die Förderkonditionen unzureichend: "Sie wurden zuletzt 2020 aktualisiert und hinken den seitdem stark gestiegenen Baukosten hinterher".
Die Grunderwerbsteuer für Baugrundstücke, auf denen bezahlbare Wohnungen entstehen, müsse entfallen, forderte Tausendpfund weiter. "Auf teurem Boden kann kein günstiges Zuhause gebaut werden." Seit Jahren sprudelten in Hessen die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer. "Es kann nicht sein, dass trotzdem für den Erwerb von Baugrundstücken für bezahlbaren Wohnraum weiter der volle Steuersatz erhoben wird".
