
Union kritisiert Schröders Äußerungen zur Ukraine
n-tv
Gerhard Schröder ist nicht nur Altkanzler, sondern auch Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG. Entsprechend wohlwollend fallen oft seine Äußerungen zu Russland aus. Bemerkungen zum aktuellen Ukraine-Konflikt stoßen nun aber auf scharfe Kritik aus der Opposition.
Unionsvertreter haben SPD-Altkanzler und Gazprom-Lobbyist Gerhard Schröder wegen Äußerungen zum Ukraine-Konflikt scharf kritisiert. Schröder mache sich zum "Nachrichtensprecher von Russia Today", sagte CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt der "Bild"-Zeitung unter Anspielung auf den Kreml-Sender RT. "Diese vollkommene Realitätsverweigerung nimmt gefährliche Züge an", so Dobrindt.
Hamburgs CDU-Landeschef Christoph Ploß nannte Schröders Verhalten "nur noch peinlich und eines Altkanzlers unwürdig". Ploß forderte, dass Schröder sein Büro im Bundestag verlieren sollte. "Sofern Schröder selbst nicht den Anstand besitzt, auf die steuerfinanzierten Privilegien eines Altkanzlers zu verzichten, sollten sie ihm vom Deutschen Bundestag aberkannt werden", sagte er dem "Spiegel". Er warf Schröder vor, "gegen üppige Bezahlung so offen für die Interessen des russischen Staates" Lobbyarbeit zu leisten.
Schröder hatte im Podcast "Die Agenda" am Freitag zu dem Konflikt mit Russland gesagt, er "hoffe sehr, dass man endlich auch das Säbelrasseln in der Ukraine wirklich einstellt". Was er von dort "auch an Schuldzuweisungen an Deutschland" wegen der Absage an Waffenlieferungen höre, "das schlägt manchmal doch dem Fass den Boden aus". Zugleich warf der frühere SPD-Chef Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen eine Provokation Russlands vor, weil sie vor ihrem Antrittsbesuch in Moskau die Ukraine besucht hatte.
