
UN: Israel behandelt Gaza-Bewohner wie "Flipperkugeln"
n-tv
Israels Armee hat die Bewohner der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zur Flucht aufgerufen. Viele von ihnen sind erst vor Kurzem wieder heimgekehrt. Es werde mit dem "Schicksal und Leben" der Menschen gespielt, beklagt der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks.
Der Evakuierungsaufruf der israelischen Armee für den Großteil der Stadt Rafah im Süden des umkämpften Gazastreifens hat nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks Panik unter den Bewohnern ausgelöst. "Die Menschen werden wie Flipperkugeln behandelt mit ständigen militärischen Befehlen", beklagte UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf X. Es werde mit ihrem Schicksal und Leben gespielt. "Dies führt zu Panik, Angst und Unsicherheit am ersten Tag des Zuckerfestes, einer Zeit, in der man eigentlich mit seiner Familie und seinen Lieben zusammen ist", schrieb Lazzarini.
Der Evakuierungsaufruf der israelischen Armee erfolgte während des Eid al-Fitr, einem muslimischen Feiertag, der das Ende des Fastenmonats Ramadan markiert. Die Bewohner im Raum Rafah sowie benachbarter Orte sollten sich umgehend nach Al-Mawasi begeben. Das im Südwesten gelegene Gebiet wurde während des Kriegs als humanitäre Zone ausgewiesen. Mehr als 140.000 Menschen waren laut Lazzarini von dem Evakuierungsbefehl betroffen. "Wohin sollen die Menschen ziehen?" Das Küstengebiet sei "wie ein Käfig abgeriegelt" und werde "von allen Seiten bombardiert", beklagte der UNRWA-Chef.
