
Ukraine lehnt russischen Evakuierungsplan ab
n-tv
Zwei Evakuierungsversuche großer ukrainischer Städte scheitern. Mit einer Waffenruhe will Russland den dritten Anlauf wagen, dabei allerdings Zivilisten über die belarussische oder russische Grenze in Sicherheit bringen. Für die Ukraine ist das keine Option.
Die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk hat die russische Initiative zur Einrichtung von Fluchtkorridoren nach Russland bestätigt und zugleich kritisiert. Ein entsprechendes Schreiben sei am Sonntag in Kiew eingegangen, sagte sie. "Das ist keine annehmbare Variante der Öffnung von humanitären Korridoren", erklärte Wereschtschuk. Die Ukrainer würden nicht aus den nördlich von Kiew gelegenen Orten nach Belarus fahren, um dann per Flugzeug nach Russland gebracht zu werden. Zuvor waren bereits zwei Evakuierungsversuche gescheitert, weil sich offenbar beide Seiten nicht an die Feuerpause gehalten hatten.
Wereschtschuk sagte, sie habe Russland vorgeschlagen, Fluchtkorridore innerhalb der Ukraine in den Westen zu öffnen. Die Waffenruhe hätte ab 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr MEZ) gelten sollen. "Wir verlangen von der Russischen Föderation die Eröffnung von Möglichkeiten für humanitäre Korridore, über die (...) Medikamente und Lebensmittel gebracht werden können", sagte sie.
Nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums sind nahe der Kiewer Vorstadt Irpin bei einem Versuch zur Einrichtung eines "grünen Korridors" acht Zivilisten getötet worden. Der Bürgermeister von Butscha, Anatolij Fedortschuk, sei verletzt worden.
