Trotz Wettverbot: Pferde sollen Katars Macht sichern
n-tv
Während der WM ruht in Katar jeder andere Sport. Es gibt nur eine Ausnahme: Der Pferdesport. Der läuft weiter. Auf einer Rennbahn in Sichtweite zweier Stadien geht es am Freitag um viel Geld. Die Machtstrategie Katars offenbart sich auch hier.
In der letzten Kurve ist Sealine dem Renngeschehen noch ein gutes Stück hinterher. Auf den Tribünen springen die Zuschauer auf, einer reißt sich sein T-Shirt vom Leib, brüllt, wedelt mit seinen Armen, doch alles ist vergebens. Gewettet hat der Zuschauer nicht. Wetten ist hier nicht erlaubt. Er wird andere Gründe haben. Mit einem unwiderstehlichen Zielsprint zieht Sealine mit Ronan Thomas im Sattel an allen vorbei und sichert sich den Sieg mit nahezu einer Pferdelänge Vorsprung. Es ist der fünfte Sieg für Thomas an diesem Abend.
Der Franzose ist auch in Deutschland ein Name. 2020 gewinnt er mit In Swoop das Hamburger Derby. Dann fällt er bei der Siegerehrung vom Pferd. Ein Bild geht um die Welt. An diesem Tag besiegt er auf In Swoop das deutsche Wunderpferd Torquator Tasso. Das wird im Jahr darauf den 100. Prix de l’Arc de Triomphe gewinnen und mit dem dritten Platz im Jahr 2022 und somit mit einer Gewinnsumme von über 4,2 Millionen Euro zum gewinnreichsten deutschen Galopper aller Zeiten aufsteigen. In diesem Winter geht Torquator Tasso in Rente. Er wird Zuchthengst.
Kein Sturz gibt es an diesem Freitag auf der Rennbahn in Doha. Ronan Thomas ist der Dominator des Renntags. Er ist in Doha einer der europäischen Jockeys, die den Winter über die Rennen in Katar über die wenigen Winterrennen in Europa wählen.