
Tod nach Polizeieinsatz: Ombudsstelle fordert Entschuldigung
n-tv
Nach einem Polizeieinsatz in Berlin vor drei Jahren fiel ein Schwarzer, psychisch kranker Mann ins Koma und starb im Krankenhaus. Die zuständige Ombudsstelle beanstandet das Verhalten der Polizei.
Berlin (dpa/bb) - Drei Jahre nach einem Polizeieinsatz in Berlin-Spandau, bei dem ein Schwarzer, psychisch kranker Mann das Bewusstsein verloren hatte und später gestorben war, hat die zuständige Ombudsstelle eine formelle Beanstandung gegenüber der Polizei ausgesprochen. Die Durchführung des Einsatzes habe gegen das Diskriminierungsverbot im Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) verstoßen, teilte die bei der Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales angesiedelte Ombudsstelle mit.
Gleichzeitig veröffentlichte sie die Ergebnisse ihrer Ermittlungen im Rahmen eines Ombudsverfahrens, das auf die Beschwerde des Bruders des 64-jährigen Mannes eröffnet wurde.
Dieser litt unter einer paranoiden Schizophrenie, lebte in einem betreuten Wohnheim für wohnungslose Menschen und sprach kein Deutsch. Er sollte nach einem Gerichtsbeschluss in eine geschlossene psychiatrische Abteilung kommen. Die Betreuungsbehörde bat die Polizei um Vollzugshilfe. Bei dem Einsatz am 14. September 2022 verlor der Mann das Bewusstsein und starb am 6. Oktober 2022.
