
Tausende Bürgergeld-Haushalte zahlen bei Wohnkosten drauf
n-tv
Bürgergeldempfänger können auch Unterstützung bei Heiz- und Mietkosten erhalten - doch die Pauschale deckt nicht immer die tatsächlichen Kosten. Solche Fälle gibt es auch in Thüringen.
Berlin/Erfurt (dpa/th) - Für Miete und Heizkosten müssen Bürgergeldempfänger in vielen Fällen trotz staatlicher Unterstützung selbst in die Tasche greifen, weil ihre Wohnung als nicht angemessen gilt. Im vergangenen Jahr betraf das in Thüringen 11,2 Prozent der Haushalte mit Bürgergeld und anerkannten Kosten der Unterkunft, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Gruppe Die Linke im Bundestag hervorgeht.
Im Jahresdurchschnitt ging es demnach dabei in Thüringen um 6.501 Haushalte. Rund 90 Euro mussten diese monatlich durchschnittlich selbst bestreiten, etwa aus dem eigentlich zur Sicherung des Lebensunterhalts gedachten Regelbedarf oder aus Ersparnissen. Das machte rund 18 Prozent der gesamten Wohnkosten aus. Bundesweit waren rund 320.000 Bürgergeld-Haushalte von dieser sogenannten "Wohnkostenlücke" betroffen. Sie mussten durchschnittlich jeden Monat 103 Euro selbst zahlen.
In Thüringen zeigten sich deutliche je nach Region teils große Unterschiede bei der Höhe der durchschnittlichen monatlichen Zuzahlungen. Besonders hoch fielen diese im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt aus mit fast 190 Euro. In der Stadt Weimar lagen sie bei rund 138 und in Erfurt bei knapp 114 Euro. Dagegen mussten Betroffene im Landkreis Hildburghausen etwa 58 Euro und im Kyffhäuserkreis rund 62 Euro für Miete und Heizung draufzahlen.
