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Türken buhen in zerstörter Stadt Erdogan aus

Türken buhen in zerstörter Stadt Erdogan aus

n-tv
Tuesday, February 06, 2024 06:46:19 AM UTC

Beim Gedenken an das verheerende Erdbeben vor einem Jahr beschimpfen Hinterbliebene die türkische Regierung als "Mörder". Hilfe kam in ihren Augen zu spät. Auch beim Wiederaufbau fühlen sie sich im Stich gelassen.

Begleitet von lauter Regierungskritik haben sich in der Türkei die verheerenden Erdbeben gejährt. Im Zentrum der weitgehend zerstörten Stadt Antakya versammelten sich am Morgen Tausende Menschen zum gemeinsamen Gedenken, buhten die Regierung des Landes aus und bezeichneten sie teilweise als "Mörder". Immer wieder wurde in Sprechchören auch der Rücktritt des Provinzbürgermeisters Lütfü Savas gefordert.

Der Regierung unter Führung der islamisch-konservativen AKP wird vorgeworfen, zu spät Retter und Hilfe in die betroffene Region im Südosten des Landes geschickt zu haben und nun auch den Wiederaufbau in der Provinz Hatay und ihrer Hauptstadt Antakya nur zögerlich voranzutreiben. Eine Teilnehmerin der Kundgebung sagte, die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan ignoriere das Leid der Menschen in Hatay. Auch Savas, der der auf Landesebene größten Oppositionspartei CHP angehört, wird Nachlässigkeit vorgeworfen.

Die Schweigeminute um 4:17 Uhr Ortszeit wurde von Rufen wie "Hört jemand unsere Stimmen?" unterbrochen. Diesen Satz riefen auch die Retter, als sie vor einem Jahr tagelang in den Trümmern nach Verschütteten suchten. Heute drückt er aus, dass sich viele Menschen in der Region mit den Folgen der Katastrophe alleingelassen fühlen. Auf den Ruinen zerstörter Gebäude zündeten Menschen Kerzen in Erinnerung an die dort Getöteten an und warfen rote Nelken von einer Brücke in den Fluss Asi, der durch die Stadt fließt. Andere forderten auf Schildern, dass die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik vor Gericht gestellt werden müssten.

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