
Staubige "Mondfahrt" am Flughafen Rostock-Laage
n-tv
Vom Airport Rostock-Laage kann man zwar nicht zum Mond fliegen, es herrschen dort aber teils mondähnliche Zustände. Die TU Berlin lieferte dazu 50 Tonnen Mondstaub-Simulant.
Laage (dpa/mv) - Wer für den Test von Mondrovern nicht unbedingt die 384.400 Kilometer zum Mond fliegen will, findet in Rostock-Laage eine Alternative. Dort steht seit Kurzem ein "Mondbett" mitten im Terminal. "Von der Größe und den Möglichkeiten her einzigartig", sagt der Physiker Frank Koch vom Unternehmen PTS (Planetary Transportation Systems). Das Mondbett ist etwa 18 Meter lang, fünf Meter breit und an der Oberfläche voller Mondstaub, der nicht vom Mond stammt, sondern von der Technischen Universität Berlin als "Regolith-Simulant" entwickelt wurde.
Am Donnerstag nutzte mit dem Unternehmen Neurospace der erste Kunde das Gelände zur Testfahrt mit seinem Rover. Der etwa 40 Zentimeter lange und 30 Zentimeter breite Rover durchpflügte dazu die Mondlandschaft. Die Regolith-Oberfläche sei von großem Vorteil, weil die physikalische Eigenschaft ganz anders sei, sagte Neurospace-Chefin und -Gründerin Irene Selvanathan. "Der Mondstaub ist sehr feinkörnig und scharfkantig und dringt überall ein." Der Rover soll sich unter diesen schwierigen Bedingungen optimal bewegen.
Mondgestein ist auf der Erde nicht zu finden. Das Regolith-Simulant ist teuer und kostet pro Kilogramm etwa 50 Euro - für das Mondbett in Rostock-Laage wurden 50 Tonnen angeliefert. "Hier kann die Hardware erprobt werden unter Oberflächenbedingungen und Lichtverhältnissen wie auf dem Mond", sagt Stefan Linke, Luft- und Raumfahrttechniker an der TU Berlin. Wichtig sei auch, dass die Kameras an den Rovern die Schattenwürfe auf dem Mond richtig einschätzten und dunkle Schattenflecken nicht als Löcher identifizierten.
