Statt Corona-Blindflug ins Abwasser schauen?
n-tv
Statistiker befinden sich hinsichtlich der Corona-Infektionen derzeit weitgehend im Blindflug. Ein Blick ins Abwasser könnte Abhilfe schaffen. Das Verfahren steht aber auch in MV noch am Anfang.
Greifswald/Rostock (dpa/mv) - Der Greifswalder Bioinformatiker Lars Kaderali hat sich für eine Ausweitung von Abwasseruntersuchungen auf Corona ausgesprochen. "Ich würde es sinnvoll finden, weil es mit relativ wenig Aufwand zu betreiben ist", sagte Kaderali, der dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung angehört, der Deutschen Presse-Agentur. Entsprechende Untersuchungen gäben gute Indikatoren vor allem zum Verlauf des Infektionsgeschehens. Auch die deutschen Amtsärzte hatten sich kürzlich für eine Ausweitung ausgesprochen.
Im Nordosten wird bisher nur in Rostock Abwasser auf Corona untersucht. Grundlage sind Stuhl-Ausscheidungen, in denen sich das Virus nachweisen lässt. Darüber lässt sich wiederum die Verbreitung in einer Region nachvollziehen. Laut Experten wie Kaderali sind Zahlen zum Infektionsgeschehen, die auf PCR-Tests basieren, derzeit kaum belastbar, da sich bei weitem nicht alle Infizierten testen lassen.
Kaderali geht für Deutschland davon aus, dass es bis zu vier Mal so viele Corona-Infektionen gibt wie offiziell registriert. Das könne man grob abschätzen, wenn man Abwasserdaten und registrierte Infektionen der jetzigen Welle mit Daten aus vorhergehenden Wellen ins Verhältnis setze. Speziell für den Nordosten stünden entsprechende Abwasserdaten aber noch nicht zur Verfügung.
Magdeburg (dpa/sa) - Auf zeitweisen Regen und einzelne Gewitter müssen sich die Menschen in Sachsen-Anhalt am Mittwoch einstellen. Die Gewitter können mit Starkregen, Böen und Sturmböen sowie Hagel einhergehen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Morgen mitteilte. Die Temperaturen steigen auf bis zu 21 Grad, im Harz bis zu 17 Grad. Für den Brocken kündigte der DWD zeitweise Sturmböen an.