SPD wählt neues Führungsduo: Klingbeil erhält Denkzettel, Bärbel Bas stark
ProSieben
Die SPD hat sich auf ihrem Parteitag neu aufgestellt: Mit Bärbel Bas und Lars Klingbeil übernimmt ein neues Duo die Parteiführung. Während Bas mit großem Rückhalt startet, wird Klingbeil von der Partei deutlich abgestraft – ein Zeichen für die tiefe Unzufriedenheit in den eigenen Reihen.
Nach dem historisch schlechten Abschneiden bei der Bundestagswahl ändert die SPD ihre Spitze: Der Parteitag in Berlin wählte Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas und Vizekanzler Lars Klingbeil zu den neuen Vorsitzenden. Doch der Start ist alles andere als ein Befreiungsschlag – insbesondere für Klingbeil. Er erhielt mit nur 64,9 Prozent der Stimmen eines der schlechtesten Ergebnisse in der Geschichte der SPD-Vorsitzwahlen. Schlechter schnitt nur Oskar Lafontaine 1995 ab, damals allerdings im Duell mit Rudolf Scharping. Klingbeil selbst sprach von einem "schweren Ergebnis" und bedauerte, dass die Kritik nicht deutlicher in der Debatte geäußert worden sei. Gleichzeitig verteidigte er seine Linie: Die personelle Neuaufstellung sei notwendig gewesen, um die Partei zu stärken. "Es war richtig, dass wir uns neu aufgestellt haben", betonte der 47-Jährige. Im Gegensatz zu Klingbeil erhielt Bärbel Bas beeindruckende 95 Prozent Zustimmung. Die 57-Jährige überzeugte mit einer leidenschaftlichen Rede und einer klaren inhaltlichen Ausrichtung. Sie will die SPD wieder stärker auf klassische sozialdemokratische Themen wie Arbeit, Gerechtigkeit und Zusammenhalt fokussieren.
