
Sonnenblumenkerne sind kein Verbrechen
Die Welt
Was dem deutschen Fan die Stadionwurst ist, sind dem Spanier die Sonnenblumenkerne. Doch die Knabberei sorgt beim Zweitligaklub FC Elche für mächtig Ärger. Gegen das Verbot wird sich mit Sicherheit eine Ultra-Gruppierung gründen – der harte Kern.
Was dem deutschen Fan die Stadionwurst ist, sind dem Spanier die Sonnenblumenkerne. Doch die Knabberei sorgt beim Zweitligaklub FC Elche für mächtig Ärger. Gegen das Verbot wird sich mit Sicherheit eine Ultra-Gruppierung gründen – der harte Kern. In ganz Europa biegen die Ligen auf die Zielgerade ein. Aufstieg, Abstieg, Meisterschaft, Qualifikation für die Conference League – von Tromsö bis nach Lissabon haben die Fans allen Grund, nervös zu sein. Auch die des FC Elche. Der Klub kämpft gerade um den Aufstieg in die Primera Division, und die Anhänger kauen vor Nervosität offensichtlich lieber Sonnenblumenkerne als Fingernägel. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Klub jetzt hart durchgreift und den beliebten Snack in seinem Stadion verbietet. Wo andernorts gegen Pyrotechnik und Knaller vorgegangen wird, hat Elche den gesunden Kernen den Kampf angesagt. Oder besser gesagt den lästigen Schalen. Die spucken die Fans nach der Knabberei nämlich achtlos aus und sorgen so für einen Schalen-Teppich auf den Tribünen. Unhygienisch und auf Dauer sehr teuer. „Die Schalen verstopfen Abflüsse, beschädigen Sitze, Farben und Oberflächen“, heißt es in einer Klub-Mitteilung. Dazu locken sie Tauben und Ratten an. „Ziel dieser Entscheidung ist es nicht, Fans zu bestrafen, sondern den gemeinsamen Raum in bestmöglichem Zustand zu erhalten“, lässt der Klub wissen. Elche folgt damit dem Beispiel des FC Valencia, der 2023 ähnliche Maßnahmen ergriffen hatte. In Valencia sind Sonnenblumenkerne zwar nicht verboten, die Fans werden aber mit Nachdruck gebeten, die Schalen in mitgebrachten Beuteln zu entsorgen.
