Simon Geschke stürmt in den Alpen ins Bergtrikot
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Auf der neunten Etappe der Tour de France gewinnt der Luxemburger Bob Jungels die erste richtige Alpen-Etappe, die aber ohne die ganz großen Prüfungen auskommt. Am Ende freut sich jedoch auch der 36-jährige Simon Geschke, der als achter Deutscher überhaupt ins Bergtrikot fährt.
Erst schürte das Aus seines Kapitäns die Corona-Sorgen, dann eroberte Simon Geschke das Bergtrikot der Tour de France. Der Berliner nutzte auf der neunten Etappe die unerwarteten Freiheiten und fährt in der kommenden Woche im berühmten weißen Trikot mit den roten Punkten durch die Alpen. Den Etappensieg sicherte sich der Luxemburger Bob Jungels, während der ebenfalls von einem Corona-Fall in seinem Team betroffene Tadej Pogacar das Gelbe Trikot erfolgreich verteidigte.
Geschke ist damit der erste deutscher Radprofi im Bergtrikot seit 2016. Damals trug Paul Voß es für einen Tag. Insgesamt ist der 36-Jährige der achte Deutsche, der die Bergwertung anführt. "Man kommt nicht immer in die Situation, ein Trikot bei der Tour zu haben. Für mich ist es das erste Mal. Ich bin ein paar Tode gestorben an der letzten Bergwertung. Es hat sich aber gelohnt", sagte Geschke, der mit mehr als vier Minuten Rpückstand das Ziel erreichte, und ergänzte: "Die Tour ist noch lang. Ich genieße es jetzt, übermorgen im Bergtrikot an den Start zu gehen, wenn mir Corona nicht einen Strich durch die Rechnung macht."
Kurz vor dem Start in Aigle wurde bekannt, dass Geschkes Kapitän Guillaume Martin wegen eines positiven Coronatests das Rennen verlassen muss. Der studierte Philosoph lag als 14. aussichtsreich im Rennen. Geschke hatte ohnehin vor, in die Fluchtgruppe des Tages zu gehen und setzte seinen Plan in die Tat um. Eine 20 Fahrer starke Gruppe, zu der auch der deutsche Meister Nils Politt gehörte, setzte sich früh ab. Geschke gewann die vorletzte Bergwertung, rettete dann mit letzter Kraft am Schlussanstieg zwei Punkte und hat mit 19 Zählern einen mehr auf dem Konto als Jungels.
Vor zwölf Jahren stand die Düsseldorfer Fortuna schon einmal in der Relegation. Und gerade die zweite Partie ist bis heute legendär. Denn als plötzlich ein Mann noch vor Abpfiff des Spiels auf dem Rasen hockte und einen der beiden Elfmeterpunkte aus dem Grün herausschnitt, dachte nicht nur der alte Fuchs Otto Rehhagel, er wäre im falschen Film!