
Schweizer Behörden entlasten Polizei nach Tod von 17-Jährigem
n-tv
Zum dritten Mal binnen weniger Monate stirbt ein Mensch bei einer Verfolgungsjagd durch die Polizei in Lausanne. Nach dem Tod eines 17-Jährigen brechen alle Dämme und Hunderte Jugendliche attackieren Polizisten. Die Behörden sehen derweil keine direkte Schuld bei den Beamten, die den Flüchtenden verfolgten.
Nach dem Tod eines Jugendlichen während eines Polizeieinsatzes, der heftige Ausschreitungen in Lausanne ausgelöst hat, haben Schweizer Behörden erste Ermittlungserkenntnisse veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt verkündete, der 17-jährige Rollerfahrer habe auf der Flucht vor der Polizei die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete. Zeugenaussagen deuteten darauf hin, dass es zum Unfallzeitpunkt zu keinem Kontakt zwischen Polizeifahrzeug und Roller kam.
In Folge des Todes des Jugendlichen brachen in Lausanne gewaltsame Proteste aus. In der Nacht zum Dienstag errichteten nach Polizeiangaben 150 bis 200 teilweise vermummte Menschen Blockaden aus brennenden Containern und Mülltonnen. Die Polizei setzte 4 Schüsse mit Gummigeschossen, 54 Tränengasgranaten und ein Tanklöschfahrzeug zur Zerstreuung der Demonstranten ein. Die Einsatzkräfte seien dabei mit Steinen, Bauzäunen, Molotowcocktails und pyrotechnischen Gegenständen beworfen worden. Die Polizei nahm nach eigenen Angaben sieben Menschen fest.
Bereits am Sonntagabend war eine Demonstration von rund hundert jungen Menschen nach örtlichen Polizeiangaben eskaliert. Dabei wurden Müllcontainer angezündet und ein Bus beschädigt.
