Sandstürme sorgen für Tote und Atemnot
n-tv
Obwohl Sandstürme im Irak keine Seltenheit sind, sorgt deren Heftigkeit für größeren Schrecken in Bagdad: Tausende werden gegen Atemnot in Krankenhäusern behandelt, in Syrien gibt es sogar Tote. Experten sehen auch eine verfehlte Umweltpolitik als Ursache.
Schwere Sandstürme haben im Irak die Hauptstadt Bagdad erneut in orangefarbenen Dunst gehüllt und im benachbarten Syrien laut Aktivisten zu mehreren Todesopfern geführt. Im Osten Syriens kamen sieben Menschen ums Leben, darunter zwei Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte.
Die starken Winde hätten in der Provinz Dair as-Saur Bäume entwurzelt und Stromausfälle verursacht. Im Irak führten die erneuten Sandstürme bei Hunderten Menschen zu Atembeschwerden. 2000 Patienten seien deshalb in Krankenhäusern behandelt worden, teilte das irakische Gesundheitsministerium mit. Rettungswagen seien landesweit im Einsatz, um Menschen bei drohender Erstickung zu helfen, berichtete die Staatsagentur INA. Notfalls würden Patienten vor Ort im Sandsturm wiederbelebt, hieß es.
Wie viele Menschen tatsächlich betroffen waren, wurde nicht bekannt. In sozialen Medien waren Fotos aus dem Irak zu sehen von Menschen, Autos und Häusern unter einer dichten, orangeroten Dunstglocke. INA zeigte Retter, die Menschen auf der Straße mit Sauerstoff versorgen. Die Sicht in Bagdad war teils sehr stark eingeschränkt. Am Flughafen der Stadt Nadschaf im Süden wurden Flüge vorübergehend ausgesetzt. Die Regierung rief die Menschen dazu auf, soweit möglich zu Hause zu bleiben und draußen Schutzkleidung und -brillen zu tragen.