"Russland ist ein in Auflösung befindliches Imperium"
n-tv
Vom Wagenknecht-Schwarzer-Manifest hält der Osteuropa-Historiker Jan Behrends nichts. "Dass man gegen Tyrannei, gegen äußere Aggression und für nationale Selbstbestimmung zur Waffe greifen kann, ist in anderen Ländern eine viel stärkere Selbstverständlichkeit. In Deutschland ist es in bestimmten Kreisen dagegen völlig legitim, genau dies anzuzweifeln."
Putin geht es um die Rückkehr zur Ordnung von Jalta, sagt der Historiker. "Diese Ordnung legte fest, dass die sowjetische Hegemonie bis zur Elbe reichte", so Behrends. "Putin schreibt und sagt ja ganz offen, dass er Russlands Einflusssphäre nicht nur in der Ukraine, sondern in ganz Osteuropa wiederherstellen will."
ntv.de: Der Historiker Timothy Snyder hat den russischen Krieg gegen die Ukraine einen Kolonialkrieg genannt. Trifft es das?
Jan C. Behrends: Als Historiker würde ich sagen, dass dieser Krieg ein Kolonialkrieg ist, weil ich ihn als Teil des Auflösungsprozesses des russischen Imperiums sehe. Diese Entwicklung begann 1917 und dauert an. Russland und die Ukraine waren Zentrum und Peripherie, das ist durchaus eine koloniale Geschichte. Von der Art des Krieges ist es allerdings kein klassischer Kolonialkrieg wie ihn europäische Mächte im 19. Jahrhundert führten, sondern ein Staatenkrieg zwischen zwei souveränen Nationen. Russlands Ziel ist die erneute Unterwerfung, für die Ukraine geht es darum, sich aus der imperialen Umklammerung durch Russland zu lösen. Putin schreibt und sagt ja ganz offen, dass er Russlands Einflusssphäre nicht nur in der Ukraine, sondern in ganz Osteuropa wiederherstellen will. Ihm geht es um die Rückkehr zur Ordnung von Jalta.
Ostercappeln (dpa/lni) - Ein 20-jähriger Kradfahrer ist bei einem Unfall in Ostercappeln (Landkreis Osnabrück) schwer verletzt worden. Nach ersten Angaben stürzte der junge Mann mit seinem Krad am Samstagnachmittag aus ungeklärter Ursache, wie die Polizei mitteilte. Der 20-Jährige landete in einem Graben und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Zülpich (dpa/lnw) - Ein Dieb hat an einer Baustelle zur Beseitigung von Flutschäden in Zülpich (Kreis Euskirchen) ein Starkstromkabel gestohlen. Der bislang unbekannte Täter hatte sich im Stadtteil Schwerfen an einem Stromkasten zu schaffen gemacht und das 15 Meter lange Kabel entfernt, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Isolierung ließ er in der Nacht zum Freitag am Tatort zurück - nur das wertvolle Metall nahm er mit. Der genaue Wert des im Kabel enthaltenen Kupfers war zunächst nicht bekannt.
Freital (dpa/sn) - Drei Menschen sind bei einem Unfall mit einer explodierenden Gaskartusche in einem Restaurant in Freital (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) verletzt worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, fiel die Kartusche eines Sahnespenders am Freitagabend in das heiße Öl einer Fritteuse und explodierte. Dadurch verteilte sich das Fett in der Küche, ein 63-jähriger Mitarbeiter erlitt schwere Verletzungen. Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter im Alter von 50 und 54 Jahren wurden leicht verletzt. Alle drei Verletzten kamen in Krankenhäuser. Die Polizei ermittelt.
Magdeburg (dpa/sa) - Zu zahlreichen Unwettereinsätzen ist die Feuerwehr in den vergangenen Stunden in Sachsen-Anhalt ausgerückt. In Magdeburg beschäftigten vor allem vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume die Einsatzkräfte, teilte die Feuerwehr mit. Am späten Samstagnachmittag waren Gewitter und Starkregen über die Stadt gezogen. Über 50 Einsätze wurden bis in die Nacht bearbeitet, auch die Uniklinik war den Angaben zufolge von einem Wassereinbruch betroffen. Gegen 23.00 Uhr beruhigte sich das Wetter wieder.
Schwarzenbruck (dpa/lby) - Ein Feuer in einem Einfamilienhaus in Schwarzenbruck (Landkreis Nürnberger Land) hat einen geschätzten Schaden von 700.000 Euro verursacht. Das Feuer soll in der Nacht zum Sonntag im Bereich des Ofens ausgebrochen sein, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Die beiden Bewohner, eine 77-Jährige und ein 76-Jähriger, verließen das Gebäude unverletzt. Das Haus sei zunächst nicht mehr bewohnbar.