Russischer Einfluss – CDU fordert Rücktritt von „Gazprom-Trickserin“ Schwesig
Die Welt
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern wollte mit der Klimastiftung den Bau der umstrittenen Gas-Pipeline Nord Stream 2 vorantreiben. Der Einfluss der Kreml auf die Satzung war womöglich größer als bisher angenommen
In der Affäre um die Klimastiftung von Mecklenburg-Vorpommern zur Unterstützung der Gaspipeline Nord Stream 2 geraten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Innenminister Christian Pegel (beide SPD) angesichts neuer Erkenntnisse über eine etwaige russische Einflussnahme immer stärker unter Druck. Recherchen von WELT AM SONNTAG ergaben, dass ein Entwurf für die Satzung der Stiftung, anders als behauptet, nicht von Pegel, sondern von einer Wirtschaftskanzlei verfasst worden sein könnte, die in anderer Sache von der Betreibergesellschaft von Nord Stream 2 beauftragt worden war.
CDU-Generalsekretär Mario Czaja forderte angesichts der Erkenntnisse Schwesigs Rücktritt. Der Vize der FDP-Landtagsfraktion, René Domke, sagte: „Es bestätigt sich nun, dass der Einfluss von Gazprom auf die Errichtung der Stiftung viel größer war als bisher vermutet und der Arm des Kremls mindestens bis in die Ministerbüros reichte.“