
Russische Neonazi-Miliz droht mit Kampfeinstellung
n-tv
Die rechtsextreme Miliz Rusitsch wird vom Kreml oft für Aufklärungs- und Sabotageeinsätze genutzt. Nun befindet sich einer ihrer Anführer in Finnland in Haft. Die Paramilitärs fordern den Kreml auf, ihren Kommandeur freizupressen. Ansonsten wollen sie den Kampf einstellen.
Eine Truppe rechtsextremer russischer Paramilitärs droht mit Befehlsverweigerung im Ukraine-Krieg, weil einer ihrer Kommandeure in Finnland inhaftiert ist. Die russische Regierung solle eine Ausreise des 36-jährigen Jan Petrowski nach Russland durchsetzen, fordert die Neonazi-Miliz Rusitsch. "Wenn ein Land seine Bürger nicht schützt, warum sollen die Bürger dann das Land schützen?", hieß es auf dem offiziellen Rusitsch-Kanal auf Telegram.
Der inhaftierte Petrowski wird verdächtigt, 2014 und 2015 bei Kämpfen in der Ostukraine Gräueltaten gegen ukrainische Soldaten begangen zu haben. Die Ukraine verlangt deshalb seine Auslieferung. Das Bezirksgericht von Vantaa bei Helsinki verlängerte am Freitag den Gewahrsam gegen ihn, wie der finnische Rundfunk Yle berichtete.
Petrowski sei schon im Juli wegen eines Verstoßes gegen Aufenthaltsbestimmungen festgesetzt worden. Der einschlägig bekannte Rechtsextremist soll nach Angaben russischer Paramilitärs im finnischen Gefängnis bereits von Beamten des ukrainischen Geheimdienstes SBU vernommen worden sein. Die russische Botschaft in Helsinki soll sich erst mit dem Fall beschäftigt haben, als die Haftprüfung in Vantaa anstand.
