
Russische Blogger fordern Bestrafung der Militärführung
n-tv
Vor wenigen Tagen rollt eine russische Panzerkolonne auf die kleine Stadt Wuhledar südwestlich von Donezk zu. Als sie unter schweren Beschuss gerät, bricht Panik aus. In den Augen russischer Militärblogger ein Debakel, das nicht ohne Konsequenzen bleiben darf.
In Russland sorgt ein gescheiterter Angriff nahe der Stadt Wuhledar für neue Kritik an der Militärführung. Wie unter anderem die Analysten des amerikanischen Instituts für Kriegsstudien (ISW) berichten, fordern Militärblogger öffentlich eine Bestrafung der Kommandeure, die für die verlustreiche Offensive verantwortlich sind.
Die Erstürmung von Wuhledar werden von denselben Figuren angeführt, die schon in der Vergangenheit "beträchtliche Mengen Personal und Ausrüstung vernichtet" hätten, ohne sich dafür verantworten zu müssen, heißt es unter anderem auf Telegram. "Schlimmstenfalls werden sie nach Syrien versetzt, wo man sie nicht mehr sieht. Oder sie werden sogar befördert."
Auslöser der Wut sind Videos einer russischen Panzerkolonne, die südwestlich von Donezk auf die kleine Stadt mit einstmals knapp 15.000 Einwohnern zurollt. Laut den Bloggern geriett die Kolonne bei Wuhledar in ein Minenfeld und unter schweren Artilleriebeschuss der ukrainischen Truppen. Daraufhin geraten die russischen Einheiten offensichtlich in Panik und ergreifen die Flucht. Die Szene zeigt auch ein im Netz kursierendes Video, das unter anderem vom ukrainischen Verteidigungsministerium veröffentlicht wurde.
