Russen bejubeln "ihren" Wimbledon-Triumph
n-tv
Elena Rybakina gewinnt Wimbledon, für sich und für Kasachstan, das Land, für das sie seit 2018 startet. Russische Profis durften in London, beim renommiertesten Tennisturnier der Welt, nicht an den Start gehen. Trotzdem wird in Moskau gejubelt.
Elena Rybakina ist die Wimbledon-Siegerin 2022, die 23-Jährige schlug die Favoritin Ons Jabeur (Tunesien) mit 3:6, 6:2, 6:2 und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere. Es war nicht nur der erste Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier für die Weltranglisten-21., sondern auch der erste Grand-Slam-Sieg für ihr Land: Rybakina startet seit 2018 für Kasachstan und das mit großer Überzeugung: "Ich spiele seit langer Zeit für Kasachstan. Sie haben an mich geglaubt. Es besteht kein Zweifel daran, wie ich mich fühle, und ich habe bereits als Kasachin an den Olympischen Spielen teilgenommen", sagte Rybakina im Laufe des Turniers. "Kasachstan hat mich so sehr unterstützt. Auch heute gab es so viel Unterstützung, ich habe die Flaggen gesehen."
Das Problem: Rybakina wurde 1999 in Russland geboren, ihre Eltern wohnen weiterhin in Moskau, wo auch ihr eigener Lebensmittelpunkt liegen soll. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hatten die Veranstalter von Wimbledon russischen und belarussischen Profis den Start beim Turnier verboten. Auch im Wissen, dass Herzogin Kate, Duchess of Cambridge und Ehefrau von Prinz William, die Trophäen an die Gewinner des traditionsreichsten aller großen Tennisturniere überreicht. Rybakina besitzt einen kasachischen Pass. Sie ist damit von dem Bann nicht betroffen, der unter anderem dem Weltranglisten-Ersten der Männer Daniil Medwedew einen Start unmöglich gemacht hatte.
Es wäre für Großbritannien eben ein diplomatisch höchst komplizierter Moment und für Russland ein Propagandaerfolg, wenn ein hohes Mitglied des Königshauses einer russischen Spielerin oder einem russischen Spieler auf dem Center Court von Wimbledon zum Triumph gratuliert.
Erstes Double der Vereinsgeschichte: Bayer Leverkusen gewinnt nach der Deutschen Meisterschaft auch den DFB-Pokal. In der 81. Austragung des Finals reicht gegen den FC Kaiserslautern ein frühes Tor. 45 Minuten spielt das Team von Xabi Alonso mit einem Mann weniger, wegen Pyrotechnik wird die Partie unterbrochen.