Regenreiches Frühjahr sorgt beim Grundwasser für Erholung
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Wiesbaden (dpa/lhe) - Das verregnete Frühjahr hat in Hessen dafür gesorgt, dass die Grundwasserstände aktuell vielerorts auf einem etwas höheren Niveau liegen als vor einem Jahr. "Die Ausgangssituation für das bevorstehende hydrologische Sommerhalbjahr ist also günstiger als im letzten Jahr", teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Dienstag in Wiesbaden mit. "Nichtsdestotrotz wirken die Trockenjahre 2018, 2019 und 2020 noch immer nach." In vielen Regionen gebe es nach wie vor ein Grundwasserdefizit.
"Um die Wasserversorgung für Pflanzen, Tiere und uns Menschen langfristig sicherzustellen, müssen wir mit Wasser weiterhin sorgsam umgehen", mahnte HLNUG-Präsident Thomas Schmid. Das hydrologische Winterhalbjahr (November 2022 bis April 2023) sei wieder einmal zu warm gewesen, abgesehen vom kühlen April und einem ausgeglichenen Dezember. Die mittlere Temperatur betrug nach Angaben des Landesamtes 4,8 Grad Celsius. Verglichen mit der international verwendeten Referenzperiode von 1961 bis 1990 war dies 2,1 Grad zu warm.
Im zurückliegenden hydrologischen Winterhalbjahr fielen hessenweit im Mittel insgesamt 423 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, wie das HLNUG weiter mitteilte. Verglichen mit der Referenzperiode bedeutet dies ein Plus von zehn Prozent. Vor allem der März 2023 war demnach deutlich zu nass: Hier fiel ungefähr 50 Prozent mehr Regen als im langjährigen Mittel.
Das hydrologische Winterhalbjahr sei für die Regeneration des Grundwassers besonders wichtig, erläuterten die Experten. Die Defizite des heißen und trockenen Sommers 2022 seien durch die Regenfälle in den zurückliegenden Monaten vielerorts ausgeglichen worden. Um die hohen Niederschlagsdefizite der trockenen Vorjahre 2018 bis 2020 auszugleichen, müsste es jedoch weiter über einen längeren Zeitraum ergiebige Niederschläge geben.
Colditz (dpa/sn) - Mehrere Sturzfluten nach Starkregen haben die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Es seien Dutzende Keller vollgelaufen und Grundstücke überspült worden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden. Die Feuerwehr sei derzeit noch für die Nacharbeitung vor Ort. Zudem sei die Durchfahrt zu zwei Stadtteilen wegen der Regenmassen für einige Stunden gesperrt worden. Verletzt wurde aber nach ersten Angaben niemand. Am Sonntag hatte sich Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) in Colditz ein Bild von der Lage gemacht.
Die Europawahl rückt näher, doch nur wenige der Spitzenkandidaten deutscher Parteien sind den Wählern bekannt. Dabei haben die aussichtsreichsten Männer und Frauen je ihre ganz eigene spannende Ausgangslage: Zwei Frauen haben Aussichten auf den deutschen Kommissar-Posten, eine steht Kanzler Scholz nur auf den Wahlplakaten sehr nah, einer fordert CSU-Chef Söder heraus, drei wären echte Newcomer im Europaparlament. Und einer tritt im Wahlkampf nicht mehr auf. ntv.de stellt die Kandidaten und Kandidatinnen vor.
Nersingen (dpa/lby) - Im Landkreis Neu-Ulm mussten wegen des Hochwassers zwei Erstanlaufstellen für Geflüchtete evakuiert werden. Wie das Landratsamt Neu-Ulm mitteilte, werden rund 200 Menschen aus einer Unterkunft in Nersingen in die Halle der Berufsschule in Neu-Ulm gebracht. Es werde befürchtet, dass Wasser in die Halle in Nersingen eindringen könnte. Die Notunterkunft in der Fuggerhalle in Weißenhorn sei bereits vorsichtshalber in den Vöhringer Stadtteil Illerberg verlegt worden. Zwar war die Halle in Weißenhorn selbst nicht vom Hochwasser betroffen, allerdings sei der Parkplatz überflutet worden. In der neuen Unterkunft in Illerberg befinden sich den Angaben nach zehn Menschen.
Stendal (dpa/sa) - In Stendal ist eine Postbotin von einem Hund gebissen worden. Die 41-Jährige wollte am Freitagabend einen Fehler in der Paketzustellung klären, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als sie mit der Grundstücksbesitzerin sprach, kam der Kaukasische Schäferhund aus der Wohnung und biss die Postbotin unvermittelt in Gesäß und Hüfte. Eine Kollegin der Frau versorgte die Verletzungen zunächst, danach ging es ins Krankenhaus. "Die Besitzerin des Hundes entschuldigte sich bei der Zustellerin, wird als Halterin des beißenden Hundes trotz dessen als Beschuldigte im Strafverfahren geführt", so die Polizei.
Ravensburg (dpa/lsw) - Im Landkreis Ravensburg hat es seit Freitag rund 1100 Unwetter-Einsätze gegeben. Mehr als 230 Not- und Rettungskräfte seien im Einsatz, teilte der Landkreis am Sonntag mit. Der Schwerpunkt habe sich vom Allgäu in das Schussental verlagert. Es gelte weiterhin eine sehr hohe Hochwassergefährdung. Aktuell würden aber die Pegelstände in der Argen und der Schussen sinken. Die Lage bleibe weiterhin angespannt.
Offenbach (dpa/th) - Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell für den Kreis Altenburger Land vor starken Gewittern. Es bestehe am Sonntagmittag die Gefahr von Blitzeinschlägen, umstürzenden Bäumen, raschen Überflutungen oder auch Hagelschlag. Für den Landkreis hatten die Meteorologen auch schon am Samstag Warnungen herausgegeben.