Rakete kurz vor Einschlag auf dem Mond: Nasa verdächtigt China
Frankfurter Rundschau
Ein chinesisches Raketenteil soll sich auf Kollisionskurs mit dem Mond befinden. Die Nasa legt Analysen vor, China jedoch dementiert.
Peking – Seit einiger Zeit beschäftigt die Nachricht Forschende und Medien: Anfang März 2022 wird Expert:innen aus der Raumfahrt zufolge ein Raketenteil auf die Rückseite des Mondes krachen. Das Stück Weltraumschrott soll von einer Mondsonde von China stammen. Nach Angaben der Regierung in Peking stamme der Weltraumschrott, der auf den Mond zusteuert, jedoch nicht von einer chinesischen Rakete.
Die fragliche Rakete sei nach ihrem Flug Richtung Mond wieder „sicher in die Erdatmosphäre eingetreten und vollständig verbrannt“, behauptete Wang Wenbin, ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, am Montag (21.02.2022) vor Journalist:innen in Peking.
Das Raketenteil wird Berechnungen zufolge am 4. März 2022 auf die Rückseite des Mondes krachen. Inzwischen wird angenommen, dass es sich um ein Teil der Trägerrakete der chinesischen Mondsonde „Chang‘e 5-T1“ handelt, die 2014 als Teil des Mondprogramms von China ins All geflogen war. Chinas Außenamtssprecher widersprach dem. Peking achte bei seinen Aktivitäten im Weltraum „gewissenhaft“ auf Nachhaltigkeit, so Wang Wenbin außerdem.
„China hat Expertenanalysen und Medienberichte dazu zur Kenntnis genommen“, ergänzte Wang Wenbin. Nach eigenen Erkenntnissen sei die Rakete „Chang‘e 5“ jedoch verbrannt. Die Weltraumbehörde Nasa in den USA hatte zuvor angekündigt, dass sie am 4. März mit dem Einschlag einer Rakete auf dem Mond rechne. Eine neue Analyse habe gezeigt, dass es sich wohl um einen Teil einer alten chinesischen Rakete handele. Wahrscheinlich gehe es um einen „Chang‘e 5-T1-Booster“, der 2014 von der Erde ins All geschossen worden war. Dies schloss die Nasa aus Umlaufbahnen des Objektes in den Jahren 2016 und 2017.
Zunächst wurde Elon Musk verdächtigt, der Verursacher des Weltraumschrotts zu sein, der auf den Mond krachen wird. Expert:innen waren ursprünglich davon ausgegangen, dass es sich bei dem Objekt um eine alte „Falcon 9“-Raketenstufe von SpaceX handeln würde. Diese Einschätzung präzisierte die Nasa jedoch später. Weltraumschrott ist ein immer stärker werdendes Problem durch mehr Aktivitäten im All. Auch Elon Musk, Leiter des Raumfahrt-Unternehmens Space-X, gilt als Verursacher von Weltraumschrott. Musk will mit der neuen SpaceX-Rakete auch Weltraumschrott beseitigen. (afp,dpa, df)