
Prozess um Tod eines Babys: Urteil gegen Vater erwartet
n-tv
Hat ein Vater seine kleine Tochter zu Tode geschüttelt? Diese Frage soll ein Prozess vor dem Hamburger Landgericht beantworten. Nun ist das Urteil geplant.
Hamburg (dpa/lno) - Im Hamburger Prozess um den Tod eines Babys gegen den Vater wird am heutigen Tag (13.00 Uhr) das Urteil erwartet. Die Anklage wirft dem 30-Jährigen vor, das Mädchen am 15. Mai 2021 durch heftiges Schütteln und Gewalt gegen den Kopf so verletzt zu haben, dass es einige Tage später im Alter von nur zwölf Wochen starb. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren wegen Totschlags gefordert.
Der Verteidiger des Angeklagten geht nicht von einem Tötungsvorsatz aus. Sein Mandant sei deshalb lediglich wegen fahrlässiger Tötung zu verurteilen, sagte der Anwalt. Sollte die Kammer von einem Tötungsvorsatz ausgehen, handelt es sich seiner Meinung nach um einen minderschweren Fall des Totschlags. Die zu verhängende Freiheitsstrafe solle vier Jahre nicht übersteigen. Der Vertreter der Nebenklägerin, die Mutter des Kindes, schloss sich dem Standpunkt des Verteidigers an.
Der nicht vorbestrafte Deutsche hatte am zweiten Prozesstag eingeräumt, seine Tochter kurz geschüttelt zu haben. Das sei aber in Folge eines Unfalls geschehen. Ein psychiatrisches Gutachten sieht keine Anhaltspunkte für eine Einschränkung der Schuldfähigkeit des Mannes. Die Öffentlichkeit war für Teile des Prozesses ausgeschlossen.
