
Prigoschin behauptet, Peskow-Sohn kämpfte in Luhansk
n-tv
Kinder der russischen Elite drücken sich vor dem Dienst an der Waffe, moniert Wagner-Chef Prigoschin. Nun berichtet er aber davon, dass der Sohn des Kreml-Sprechers in den Reihen seiner Söldnertruppe gekämpft habe. Er selbst habe Peskow geraten, ihn nicht zu den regulären Truppen zu schicken.
Der Sohn von Kremlsprecher Dmitri Peskow hat im russischen Krieg gegen die Ukraine nach Angaben der Privatarmee Wagner an der Seite von deren Söldnern gekämpft. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin teilte mit, dass sich Peskow selbst an ihn gewandt habe wegen des Kriegseinsatzes. Er riet dem Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin demnach, seinen Sohn nicht in die regulären Truppen des Verteidigungsministeriums zu schicken. Der Wagner-Chef kritisiert immer wieder die schlechte Ausrüstung und mangelhafte Ausbildung und Führung der Soldaten.
Peskows Sohn habe nach einer Ausbildung von drei Wochen unter falschem Namen als Artillerist im umkämpften Gebiet Luhansk gedient, sagte Prigoschin, der den Einsatz als vorbildlich lobte. Die Kinder der meisten Vertreter der russischen Elite drückten sich vor dem Kriegseinsatz. "Die Eltern verstecken sie", klagte der 61-Jährige. Die Söhne würden an die Uni geschickt, wo sie freigestellt seien vom Dienst an der Waffe. Dagegen würden die Kinder von Arbeitern in dem Krieg sterben.
Prigoschin legte keine Belege für den Einsatz des Peskow-Sohnes vor und nennt auch seinen Namen nicht. Doch Peskows Sohn Nikolai Choles, der lange in Großbritannien lebte und den Namen seines Stiefvaters angenommen hatte, meldete sich mittlerweile selbst zu Wort und sagte der Boulevardzeitung "KP" in Moskau, dass er gedient habe, weil er das als seine Pflicht angesehen habe. Die Zeitung veröffentlichte auch ein Foto des 33-Jährigen in Uniform. Er soll zudem einen Orden erhalten haben. Kritische Beobachter meinten, dass damit der angebliche Einsatz nicht bewiesen sei. Laut russischem Exilmedium "Meduza" verbrachte Choles wegen Körperverletzung und Raub ein Jahr in einem britischen Gefängnis. Er ist auch mit westlichen Sanktionen belegt.
