Pogrom-Gedenken: Knobloch sieht Zeit der Desillusionierung
n-tv
München (dpa/lby) - 85 Jahre nach den Novemberpogromen der Nationalsozialisten fühlt sich die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch angesichts des zunehmenden Antisemitismus desillusioniert. "Was vor 20 Jahren undenkbar gewesen wäre, ist heute Tatsache: Rechtsextreme in unseren Parlamenten. Offener Judenhass auf deutschen Straßen. Kämpfe gegen Deutschlands Erinnerungskultur von rechts und von links. Jüdische Menschen, die am liebsten wieder unsichtbar sein möchten. Und noch etwas, das wir nie für möglich gehalten hätten: Ein Pogrom an Juden in Israel", sagte am Donnerstag die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) bei einem Festakt in München, bei dem auch an die Grundsteinlegung der Hauptsynagoge Ohel Jakob 20 Jahre zuvor erinnert wurde.
"Jüdische Normalität bedeutet heute, im Jahr 2023: Überwachungskameras, Metall-Detektoren, kugelsicheres Glas. Die Sicherheit, die wir haben, müssen wir uns schaffen", sagte Knobloch, die auch mal Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland war. Dennoch hofft die 91-Jährige auf eine Zukunft für Jüdinnen und Juden in Deutschland. Ein jüdisches Leben ohne Angst und ohne Aber müsse möglich sein, "weil wir uns gemeinsam weigern, aufzugeben, woran wir so fest glauben".
Das Gedenken stand unter dem Eindruck der Terrorangriffe der Hamas auf Israel, die mit einer Attacke am 7. Oktober begonnen hatten, bei der mehr als 1000 Männer, Frauen und Kinder getötet und mehr als 200 Menschen als Geiseln genommen wurden. Bei einer Schweigeminute wurde der Opfer gedacht.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kritisierte Versuche, die Angriffe zu relativieren. Das sei kein Freiheitskampf, das sei menschenverachtender Terrorismus. "Wer jüdisches Leben angreift, greift unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung an und das werden wir uns nicht gefallen lassen."
Bielefeld (dpa/lnw) - Mit einem Geländewagen sind Diebe in die Tür eines Juweliergeschäfts in Bielefeld gefahren und haben Schmuck aus den Vitrinen gestohlen. Mindestens drei maskierte Männer seien in der Nacht zum Dienstag mit dem Wagen in die Front des Geschäfts gefahren, sagte ein Polizeisprecher. Eine Glastür wurde dabei so stark beschädigt, dass die Täter zu Fuß in den Laden gelangten. Sie hätten "diversen Schmuck" erbeutet, teilte die Polizei mit, ohne weitere Details zu nennen. Dann seien sie mit dem Geländewagen geflüchtet, hätten wenig später aber das Fluchtfahrzeug gewechselt. Die Ermittler hoffen bei der Fahndung nun auch auf Hinweise von Zeugen.
Dresden (dpa/sn) - Zum Erhalt der sächsischen Kur- und Erholungsorte fordern der Tourismusverband und der Heilbäderverband einen Mehrlastenausgleich. Ohne einen Ausgleich für die zusätzlichen Kosten für Erhalt, Ausbau und Schaffung, der für die staatlichen Prädikate notwendigen Infrastruktur, sei die Zukunft dieser Orte in Gefahr, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung am Dienstag. Die damit verbundenen Ausgaben auf kommunaler Seite stünden in keinem Verhältnis zu den Einnahmen der Gemeinden und belasteten damit den Haushalt der Kommunen enorm.
Wenn am Nachmittag Wolodymyr Selenskyj im Bundestag spricht, werden die Abgeordneten der BSW-Gruppe nicht anwesend sein. In einer Erklärung heißt es zur Begründung, der ukrainische Präsident nehme mit seiner ablehnenden Haltung zu Friedensinitiativen einen atomaren Konflikt in Kauf. Das könne man nicht unterstützen.
Themar (dpa/th) - Zwei Teenager sind in der Nähe von Themar (Landkreis Hildburghausen) mit einem Auto gegen einen Baum geprallt und dabei schwer verletzt worden. Der 17-jährige Autofahrer war am Montagnachmittag mit seinem 16-jährigen Mitfahrer abseits der Straße auf einem Waldweg unterwegs, als es zum Unfall kam, wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilte. Beide seien mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht worden. Die Polizei ermittelt nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, da das Auto kein Kennzeichen hatte.
Bomlitz (dpa/lni) - Nach der körperlichen Auseinandersetzung zweier Autofahrer an einem Kreisel im Heidekreis sucht die Polizei jetzt einen der beiden Männer - und zwar einen Taxifahrer. Nach Angaben eines Zeugen soll der Unbekannte bereits am späten Freitagabend einen 60 Jahre alten Autofahrer lebensbedrohlich verletzt haben, teilte die Polizei mit. Zuvor waren die beiden Männer an dem Kreisel in Bomlitz in Streit geraten, der in die körperliche Auseinandersetzung mündete. Zu Details machten die Beamten zunächst keine Angaben.