Pleitewelle bei Kliniken „lässt sich kaum mehr stoppen“
Die Welt
Fast 60 Prozent der deutschen Kliniken rechnen für das Jahr 2022 mit roten Zahlen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht zahlreiche Insolvenzen voraus. Besorgniserregend sei vor allem die Personalsituation.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) befürchtet, dass eine wachsende Zahl an Kliniken die finanziellen Belastungen nicht mehr tragen kann und in die Insolvenz rutscht. „Auf unsere Kliniken rollt 2023 eine Insolvenzwelle zu, die sich kaum mehr stoppen lässt“, sagte Verbandschef Gerald Gaß dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Schaden für die medizinische Versorgung werde 2023 in vielen Regionen sichtbar werden. Gaß verwies auf das aktuelle Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI), einer jährlich durchgeführten Repräsentativbefragung der Allgemeinkrankenhäuser in Deutschland. Sie liegt dem RND vor.
Demnach rechnen 59 Prozent der Kliniken für 2022 mit roten Zahlen. 2021 betrug dieser Anteil noch 43 Prozent. Der Anteil der Krankenhäuser mit einem positiven Jahresergebnis wird sich der Umfrage zufolge mehr als halbieren, und zwar von 44 auf voraussichtlich 20 Prozent. 21 Prozent gehen für 2022 von einem ausgeglichenen Ergebnis aus, nach 13 Prozent im Vorjahr.