Personalnot: Landtag öffnet Kitas für mehr Quereinsteiger
n-tv
Wiesbaden (dpa/lhe) - Angesichts vieler fehlender Erzieherinnen und Erzieher hat Schwarz-Grün in Hessen die Kindergärten für Quereinsteiger weiter geöffnet. Künftig können dort bis zu einem Viertel der Fachkräfte aus anderen Berufsgruppen kommen, etwa Logopäden und Logopädinnen, Ergotherapeuten und Ergotherapeutinnen sowie Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen. Eine entsprechende Gesetzesänderung verabschiedete der Wiesbadener Landtag am Donnerstagabend mit den Stimmen der schwarz-grünen Mehrheit.
Laut der SPD-Parlamentarierin Lisa Gnadl fehlen in Hessen rund 27 000 Kita-Plätze. Zahlreiche Redner betonten den eklatanten Personalmangel in Kindergärten. Claudia Ravensburg (CDU) sagte, Fachkräfte wie etwa Logopäden hätten oft schon Erfahrungen mit Kindergartenkindern. Quereinsteiger könnten den Alltag in Kitas bereichern.
Sozialminister Kai Klose (Grüne) kündigte rund zweieinhalb Monate vor der hessischen Landtagswahl am 8. Oktober eine enge Begleitung der Neuregelung an: "Wir werden noch in diesem Jahr ein neues Landesprogramm "Starke Teams, starke Kitas" mit einem Mittelvolumen von rund 100 Millionen Euro auflegen." Damit würden die Arbeit der "multiprofessionellen Teams" gefördert und die Erzieher entlastet. Klose ergänzte: "Die pädagogische Verantwortung in der Kindergruppe verbleibt bei den einschlägig qualifizierten Fachkräften."
FDP-Fraktionschef René Rock kritisierte, die Neuregelung könne Kommunen dazu verleiten, lieber mehr fachfremdes Personal in Kitas einzusetzen, weil Quereinsteiger schlechter verdienten.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.