Parteiausschluss von Ramelow beantragt
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Der thüringische Regierungschef Ramelow spricht sich öffentlich für Waffenlieferungen an die Ukraine aus und weicht damit von der Linie seiner Partei ab. Zwei seiner Genossen kritisieren ihn heftig und stellen einen Antrag auf Parteiausschluss. Ramelow gibt sich gelassen, gewinnt dem Antrag gar etwas Positives ab.
Zwei Mitglieder der Partei Die Linke aus Sachsen haben den Parteiausschluss von Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow beantragt. Ein entsprechendes Schreiben ist bei der Schiedskommission der Linken in Thüringen eingegangen, wie der "Spiegel" in einer Vorabmeldung berichtet. Hintergrund ist Ramelows Haltung zum Krieg in der Ukraine. Der Politiker hatte sich kürzlich für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen und erklärt, "jeder, der angegriffen wird, hat das Recht, sich zu verteidigen". Damit stellte sich der Ministerpräsident ausdrücklich gegen die Linie der eigenen Parteiführung.
Dem "Spiegel" zufolge schreiben die Antragsteller, sie seien vom Glauben an den "'Genossen' Ramelow nun vollständig abgefallen". Zehntausende Menschen seien in dem Krieg bereits umgekommen. "Warum gelten nur amerikanische Interessen… und warum wurden russische Interessen immer wieder ignoriert?" Der linke Spitzengenosse nehme die Vernichtung der Menschheit in einem nuklearen Inferno in Kauf. Ramelow, so die beiden Antragsteller, sei aus der Partei auszuschließen, "denn mit seinem Auftreten spaltet er unsere Partei noch mehr und gefährdet deren Existenz". Schließlich habe sich selbst Sachsens CDU-Chef Michael Kretschmer gegen Waffenlieferungen ausgesprochen.
Ramelow selbst erklärt, er sehe dem Verfahren mit Gelassenheit entgegen. "Das ist eine Option zu mehr Klarheit und Erkenntnis innerhalb der Partei", glaubt der Regierungschef.
München (dpa/lby) - Die andauernden Regenschauer haben seit Samstagmorgen auch in München zu mehr als 350 Einsätzen der Feuerwehr geführt. Das sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntag. Einige Bäume fielen auf dem aufgeweichten Boden um, einer auf eine Trambahnoberleitung. Ein großes Problem sei das gestiegene Grundwasser, das in die Häuser drücke. Bei den meisten Einsätzen handelte es sich folglich überwiegend um vollgelaufene Keller oder Tiefgaragen. Zudem führt auch die Isar Hochwasser.
Nümbrecht (dpa/lnw) - Ein Mofafahrer und sein Sozius sind bei einem Zusammenstoß mit einem Auto an einer Kreuzung im Oberbergischen Kreis schwer verletzt worden. Der 15-jährige Fahrer wurde per Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Köln gebracht, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sein 14-jähriger Mitfahrer kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus. Die genaue Ursache des Unfalls am Freitagnachmittag in Nümbrecht-Bierenbachtal war zunächst nicht bekannt. Laut Polizei war der 53-jährige Autofahrer vorfahrtsberechtigt.
Zwickau (dpa/sn) - Das Unwetter hat den Freistaat Sachsen an diesem Wochenende nicht so schwer getroffen, wie zunächst befürchtet. Trotzdem mussten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausrücken, wie die Rettungsleitstellen am Sonntag mitteilten. Schwertpunkte waren dabei der Landkreis Zwickau und der Vogtlandkreis. Dort habe es am Samstag insgesamt 150 witterungsbedingte Einsätze gegeben, wie die zuständige Feuerwehr-Regionalleitstelle auf Anfrage mitteilte.
Dillingen (dpa/lby) - In den Hochwassergebieten im Landkreis Dillingen a.d.Donau hilft seit Sonntagmorgen die Bundeswehr im Kampf gegen das Hochwasser. Rund 70 Mann der Bundeswehr seien zur Unterstützung der Hilfskräfte im Landkreis im Einsatz, teilte das Landratsamt mit. 30 Mann unterstützten beim Befüllen von Sandsäcken in der Stadt Höchstädt, sie sollten anschließend in der Stadt Wertingen bei der Verbauung von Sandsäcken helfen. Weitere 40 Mann seien in Peterswörth, einem Gemeindeteil der Stadt Gundelfingen, mit dem Aufbau von Sandsäcken beschäftigt. Dort sei die Donau linksseitig in Flussrichtung über die Ufer getreten. Ein am Vortag errichteter Behelfsdamm sei gebrochen.
Alfdorf/Kaisersbach/Gschwend (dpa/lsw) - In zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und in einem Ort im Ostalbkreis gilt seit Samstagabend ein Gebot zum Abkochen des Trinkwassers. Konkret handele es sich um Ortsteile in Altdorf, Kaisersbach und Gschwend, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz am Samstag mit. Regenwasser sei in die Versorgung eingedrungen, es käme zu Verunreinigungen.