
Paris: U-Boot-Deal belastet Zukunft der NATO
n-tv
In einem TV-Interview kritisiert Frankreichs Außenminister Le Drian die Verbündeten USA und Australien ungewöhnlich harsch. Wegen des geplatzten U-Boot-Deals mit Canberra spricht er von "Lüge" und "Doppelzüngigkeit". Der Pariser Chefdiplomat sieht gar die Zukunft der NATO in Gefahr.
Der Streit um den geplatzten U-Boot-Deal zwischen Frankreich und Australien belastet nach den Worten des französischen Außenministers Jean-Yves Le Drian die Zukunft der NATO. Der Vorfall habe Auswirkungen auf die Festlegung des neuen strategischen Konzepts der Verteidigungsallianz, sagte Le Drian dem Sender "France 2". Frankreichs Verbündeten USA und Australien warf er "Lüge" und "Doppelzüngigkeit" sowie einen schweren Vertrauensbruch und "Missachtung" vor, die eine "ernste Krise" ausgelöst hätten.
Am Freitagabend hatte Frankreich in einem außergewöhnlichen diplomatischen Schritt zwischen Verbündeten seine Botschafter aus Washington und Canberra zu Konsultationen zurückgerufen. Die USA, Großbritannien und Australien hatten zuvor die Gründung eines neuen Sicherheitsbündnisses für den Indopazifik verkündet, woraufhin Australien ein milliardenschweres U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen ließ. Stattdessen will Australien US-Atom-U-Boote anschaffen.
