
Organisationen lehnen neue Kabeltrassen durchs Wattenmeer ab
n-tv
Windstrom von der Nordsee soll bei der Energiewende künftig eine noch größere Rolle spielen. An den vielen Kabeln, die dafür durch das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer verlaufen sollen, gibt es Kritik.
Emden (dpa/lni) - Neun Umweltschutzverbände und Organisationen in Niedersachsen fordern ein Umdenken bei der Planung von Stromtrassen durch den Nationalpark Wattenmeer zur Anbindung von Windparks in der Nordsee. Die Organisationen sehen durch die geplanten Kabelkorridore den Lebensraum Wattenmeer gefährdet und warnen vor weitreichenden ökologischen Folgen des Ausbaus der Offshore-Windenergie. "Der Nationalpark niedersächsisches Wattenmeer darf nicht zum Haupttransitkorridor für die Anlandung von Offshore-Strom werden", teilten die Organisationen gemeinsam mit.
Die Organisationen veröffentlichen ein gemeinsames Positionspapier mit Forderungen etwa an Land, Bund und Netzbetreiber. Beteiligt sind BUND, WWF, Nabu, die Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz, die Biologische Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems, der Mellumrat, der Niedersächsische Heimatbund sowie die Bürgerinitiativen "Rettet das Cux-Watt" und "Saubere Luft Ostfriesland". Sie fordern darin unter anderem:
Die Stromleitungen werden benötigt, da die Windenergie auf See künftig eine größere Rolle bei der Energiewende spielen soll. Aktuell sind mehr als neun Gigawatt Windenergie-Leistung auf See installiert. Deutschland hatte seine Offshore-Ziele 2022 hochgeschraubt und angekündigt, mindestens 30 Gigawatt bis 2030 und mindestens 70 Gigawatt bis 2045 anzupeilen.
