Opfer der Trierer Amokfahrt leiden unter psychischen Folgen
n-tv
Das Trauma sitzt tief. Augenzeugen und Opfer der Amokfahrt in Trier schildern vor Gericht ihr Erlebtes. Die schreckliche Tat lässt etliche von ihnen nicht los. Sie haben Angst vor fahrenden Autos.
Trier (dpa/lrs) - Im Prozess um die Trierer Amokfahrt vor gut einem Jahr haben Opfer und Augenzeugen über das Erlebte und die Folgen berichtet. "Ich konnte es nicht fassen. Der kam einfach auf mich zu. Es ging alles so furchtbar schnell", sagte eine 70-Jährige am Dienstag vor dem Landgericht Trier. Sie habe versucht, sich in Richtung Häuserfassade zu retten - da habe er ihr Bein erfasst. "Ich habe geschrien, aber er fuhr einfach weiter. Alles was kam, flog durch die Luft. Ich kam mir vor wie bei einer Treibjagd", sagte die Frau, die der mutmaßliche Amokfahrer als eine der ersten gezielt ansteuerte.
Auch wenn sie körperlich weitgehend geheilt sei, leide sie stark unter psychischen Folgen. "Ich war bis heute gar nicht mehr in der Innenstadt", berichtete sie. Sie habe Angst vor schnell fahrenden Autos, wache oft nachts schreiend auf. "Ich sehe immer wieder, wie sich die Reifen auf mich zubewegen." Die Frage nach dem Warum lasse sie nicht los. "Warum sagen Sie denn nichts?", sagte sie zu dem Angeklagten im Gerichtssaal.
Benediktbeuern (dpa/lby) - Spezialeinsatzkräfte der Polizei haben am Montag in Benediktbeuern im Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen einen 34 -jährigen Mann in seiner Wohnung festgenommen. Der Polizeistation Kochel am See sei am Mittag "eine Bedrohungslage aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation" des Mannes bekannt geworden, teilte die Polizei mit. Wegen konkreter Anhaltspunkte für Eigen- und Fremdgefährdung rückte ein großes Polizeiaufgebot samt Spezialeinsatzkommando (SEK) und Verhandlungsgruppe an. Nachbargebäude wurden geräumt. Der Betroffene wurde am Nachmittag widerstandslos in Gewahrsam genommen. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben wollte sie nicht machen.
Coesfeld (dpa/lnw) - Jahrelang hatte der Mann keinen Führerschein, am Montag sollte er die Fahrerlaubnis zurückbekommen. Aus lauter Freude genehmigte sich der 30-Jährige am vergangenen Samstag daraufhin ein paar alkoholische Getränke, wie die Polizei mitteilte. Feiern wollte der Coesfelder damit die Post, die er zuvor von der Straßenverkehrsbehörde bekommen hatte. Das tat er - aber am Steuer eines Fahrzeugs ohne Zulassung und mit unsicherer Fahrweise, wie die Polizei am Montag mitteilte. Daraufhin stoppte ihn die Besatzung eines Streifenwagens. Den Führerschein gab es nicht zurück und die Beamten leiteten ein Verfahren gegen den 30-Jährigen ein. Bei der Aufnahme der Personalien war er auch noch unkooperativ, sodass die Handschellen klickten.
Dresden (dpa/sn) - Team Zastrow - die Partei des früheren sächsischen FDP-Chefs Holger Zastrow - will sich als politischer Player in ganz Sachsen etablieren. Nach dem "spektakulären Ergebnis" bei der Stadtratswahl in Dresden wolle man weitermachen, sagte Zastrow am Montag. "Wir wollen das Projekt ausrollen. Aus dem Dresdner Projekt soll eine waschechte Partei werden." In den vergangenen Wochen habe man bereits still und heimlich eine Partei gegründet und formell die Zulassung erhalten. "Ich möchte gern in Sachsen eine freiheitliche Partei in der Mitte der Gesellschaft etablieren."
Tapfheim (dpa/lby) - Nach Worten von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) ist immer noch nicht abzuschätzen, wie hoch die durch das Hochwasser verursachten Schäden für die Landwirtschaft sind. Noch immer sei das Wasser noch nicht komplett abgelaufen, sagte sie beim Besuch eines betroffenen Hofs in Tapfheim (Landkreis Donau-Ries) am Montag. Nicht nur Grünland, sondern auch Ackerland sei teils massiv überflutet worden. Zum Teil seien auch Schadstoffe auf die Flächen gelangt. Die Situation sei immer noch kritisch.