Omikron milder als Delta – können wir jetzt auf die Corona-Regeln pfeifen?
RTL
Warum soll ich noch immer versuchen, eine Infektion mit dem Coronavirus zu vermeiden? Das fragt sich manch einer. Die Antworten gibt es im Faktencheck.
Das Infektionsrisiko ist durch Omikron gerade extrem hoch. Gleichzeitig verursacht die neue Variante im Schnitt mildere Verläufe als Delta. Ein guter Zeitpunkt, um auf die Corona-Regeln zu pfeifen? Denn: Warum soll ich noch immer versuchen, eine Infektion mit dem Coronavirus zu vermeiden? Das fragt sich manch einer. Die Antworten gibt es im Faktencheck.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Infos zum Coronavirus finden Sie jederzeit im Liveticker auf RTL.de
Behauptung: Es ist unproblematisch, sich jetzt mit Corona anzustecken. Man kann sich eh kaum vor Omikron schützen, und wirklich gefährlich ist die neue Variante auch nicht.
Bewertung: So allgemein nicht haltbar
Fakten: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert eindringlich, die Omikron-Variante ernst zu nehmen. Das Narrativ, dass Omikron eine normale Erkältung sei, sei nicht wahr, so die WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove. Denn "milder" kann, muss aber nicht heißen: Ein bisschen Schnupfen und Husten - das war's.
Im klinischen Bereich bezeichne man bei Covid-19 in der Regel Verläufe als mild, bei denen die Betroffenen nicht unter Atemnot litten und deren Sauerstoffsättigung über einem bestimmten Wert liege, erklärt der Leiter der Virologie der Uniklinik Köln, Florian Klein. "Sie können ganz schön krank werden", beschreibt Infektiologin Jana Schroeder von der Stiftung Mathias-Spital in Rheine milde Corona-Verläufe.
Zwar gilt das Risiko eines (relativ) jungen, gesunden, geboosterten Menschen für einen schweren Verlauf als sehr gering. Ausgeschlossen ist dieser aber nicht, und es gibt weitere gute Gründe, sich vor einer Ansteckung zu schützen.
Lese-Tipp: Wie gefährlich ist Omikron für den Einzelnen?