
Niedersachsen gegen jährlichen Tüv für alte Autos
n-tv
Pflicht-Tüv jedes Jahr? Niedersachsens designierter Regierungschef sieht den EU-Plan für Autos ab zehn Jahren kritisch. Wer aus seiner Sicht vor allem davon betroffen wäre.
Hannover (dpa/lni) - Die von der EU-Kommission geplante jährliche Pflichtinspektion für ältere Autos stößt in Niedersachsen auf Kritik. "Gerade in Deutschland sind die Fahrzeugflotten im europäischen Vergleich modern und gut gewartet", sagte der Verkehrsminister und designierte Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". "Ein solcher Vorschlag würde vor allem Menschen mit kleinerem Einkommen treffen – diejenigen, die auf ältere Gebrauchtwagen angewiesen sind."
Auch niedersächsische EU-Abgeordnete von SPD, CDU und FDP sind dem Bericht zufolge gegen das Vorhaben. Eine jährliche Inspektion würde mehr Aufwand, mehr Kosten und keine nachgewiesene Verbesserung der Sicherheit bedeuten, sagte der CDU-Politiker David McAllister.
Dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge steigt die Mängelquote bei Autos mit dem Alter spürbar an: Im Jahr 2023 kamen demnach 94 Prozent der Autos im Alter von drei bis fünf Jahren ohne Mängel durch die Hauptuntersuchung. Bei Autos, die älter als neun Jahre waren, traf das auf lediglich 54 Prozent zu.
