Neurodermitis-Lotionen für Kinder im Test: Vier fallen durch
RTL
Öko-Test hat 21 Neurodermitis-Lotionen getestet, die sich speziell für Kinder eignen sollen. Vier fallen durch - darunter namhafte Markenprodukte.
Neurodermitis kann quälend sein – vor allem für Kinder. Eine gute Pflege der Haut ist deshalb unerlässlich. Begleitend zu einer etwaigen Therapie können frei verkäufliche Lotionen helfen, die sich auch für "nur" trockene Haut eignen. Öko-Test hat 21 entsprechende Produkte auf ihre Qualität geprüft. Viele können überzeugen, drei namhafte Markenprodukte sind aber offenbar nichts für ohnehin schon gestresste Kinderhaut: Sie fallen mit den Bewertungen "mangelhaft" bis "ungenügend" durch.
Klar ist, Pflege für Kinder mit Neurodermitis muss möglichst schonend sein. Die Hautkrankheit tritt meistens schon im Säuglings- oder Kleinkindalter auf. Die natürliche Barrierefunktion der Haut ist gestört. Als Basistherapie gegen das Jucken und Brennen ist regelmäßiges Eincremen deshalb besonders wichtig.
Hauptaufgabe dabei ist, die Haut mit Feuchtigkeit und Fett zu versorgen, was allein schon gegen Juckreiz helfen kann. Fette und Wachse bilden einen dünnen Schutzfilm. Da der sehr gut Feuchtigkeit bindende Harnstoff (Urea) sich für Kinder unter zwei Jahren nicht eignet, ist dieser nur selten in Neurodermitis-Lotionen für Kinder zu finden. Die Hersteller setzen hier andere Feuchthaltemittel wie Glycerin ein. Verschiedene pflanzliche Öle wie Nachtkerzensamen- und Sonnenblumenöl liefern Lipide, die dem Aufbau der Hautbarriere dienen.
Bei stärkeren Entzündungen der Haut oder dem anfänglichen Verdacht auf Neurodermitis empfehlt Öko-Test, dringend einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann dann eine Creme mit einem anti-entzündlichen Wirkstoff verschreiben, die als Arzneimittel zugelassen ist.
Das Ergebnis des Tests: Fünf von 21 Lotionen wurden mit "sehr gut" bewertet, neun mit "gut". Besonders positiv: Keine enthält problematische Konservierungsmittel, die ihrerseits Allergien auslösen oder unter dem Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken. Diese günstigen Produkte gehören zu den Testsiegern:
Insgesamt drei Lotionen fallen hingegen mit "mangelhaft", eine sogar mit "ungenügend" durch. In allen wurden PEG/PEG-Derivate nachgewiesen. Dies kritisiert Öko-Test, da solche Stoffe die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Diese Lotionen erhielten das Urteil "mangelhaft":
In dem Cetaphil- und dem La Roche-Produkt konnte außerdem ein Prozent Silikone gemessen werden, in der Leti-Körpermilch und dem Avène-Balsam hingegen Paraffine. Die erdölbasierten Stoffe fügen sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut ein wie natürliche Fette.
Im Schlusslicht des Tests wurden zusätzlich zu Paraffinen und PEG/PEG-Derivate auch aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen (MOAH) nachgewiesen. Diese stehen im Verdacht, Krebs zu erregen und das Ergbut zu schädigen. Für den Avène Xera Calm A.D Rückfettender Balsam" von Pierre Fabre (18,90 Euro) gab es deshalb ein glattes "Ungenügend". (xwi/rka)