Naturschützer: Natürliche Friedhöfe tun Artenvielfalt gut
n-tv
Wetzlar (dpa/lhe) - Friedhöfe nicht nur als Orte der Stille, sondern auch der Artenvielfalt: Naturschützer sehen auf Friedhöfen ungenutzte Potenziale für mehr Nachhaltigkeit. Gerade neuere Anlagen seien oftmals viel zu aufgeräumt, sagte Frank Uwe Pfuhl vom Wetterauer Verband des Naturschutzbunds (Nabu) in Hessen. Als Beispiel nannte er Grabgestaltungen mit Schotterflächen. Diese seien zwar pflegeleicht, aber für die Ökologie von Nachteil. Die Naturschützer wollen für die Möglichkeiten einer naturnahen Grabgestaltung - etwa mit einheimischen Blühpflanzen - sensibilisieren.
Friedhöfe seien letztlich große Grünanlagen, so Pfuhl. "Man verschenkt Potenzial, wenn man sie steril, sauber und aufgeräumt hält. Potenzial für uns Menschen, dort einen Ort der Ruhe zu finden, aber auch für den Mikroklimaschutz und die Artenvielfalt." Gerade alte Friedhöfe aber mit ihrem Baumbestand oder hohen Hecken bieten dem Nabu zufolge vielen Tieren einen Lebensraum.
Auch Friedhofsverwaltungen in Hessen nehmen das Thema Nachhaltigkeit in den Blick. So hat die Stadt Offenbach beispielsweise eine geänderte Satzung, mit der unter anderem der Einsatz von Pflanzenschutz- und Unkrautbekämpfungsmitteln auf den Friedhöfen untersagt wird. Die Mitarbeiter benutzten schon lange keine solchen Mittel mehr, teilten die Stadtwerke mit. "Die Satzung soll aber festlegen, dass auch dort arbeitende Friedhofsgärtnereien und Privatleute darauf verzichten müssen." Außerdem gibt es auf dem Alten Friedhof der Stadt "Friedhofsbienen", Insektenhotels und Unterschlupfmöglichkeiten für Vögel oder Fledermäuse.
Borna (dpa/sn) - Mit über 20 Millionen Euro aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen soll in Borna (Landkreis Leipzig) eine Fachschule für Pflegeberufe entstehen. Geplant sei eine dreigeschossige Berufsschule für 172 Schülerinnen und Schüler in Pflegeberufen sowie 435 Azubis, teilte das Staatsministerium für Regionalentwicklung am Dienstag mit. Auch ein Kindergarten soll gebaut werden. Es gehe darum, Arbeits- und Fachkräfte sowie Familien dauerhaft für die Region zu gewinnen, hieß es. Insgesamt werden im Mitteldeutschen Braunkohlerevier 51 Projekte mit über 500 Millionen Euro gefördert. Das Geld soll den Kohleausstieg in den Regionen abpuffern.