Nahles sieht Arbeitsmarkt für Rezession gewappnet
n-tv
"Ja, uns droht eine Rezession", sagt die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles. Dennoch bleibt die ehemalige SPD-Vorsitzende gelassen. Der Arbeitsmarkt sei stabil. Um Problemen in einzelnen Branchen vorzubeugen, will sie den Zugang zu Kurzarbeitergeld vereinfachen.
Trotz der befürchteten Rezession sieht die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, den Arbeitsmarkt in Deutschland stabil. "Ja, uns droht eine Rezession", sagte Nahles dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die gute Nachricht ist aber: Der Arbeitsmarkt ist robust." Es könne jedoch "in einzelnen Regionen und in ganzen Branchen Probleme geben", sagte Nahles.
Sorge bereite ihr insbesondere die Stahlindustrie, für die die Lage "sehr schwierig" werden könne. Den vergleichsweise positiven Ausblick für den Arbeitsmarkt begründete die ehemalige Arbeitsministerin und SPD-Chefin Nahles damit, dass sich die Arbeitsmarktentwicklung inzwischen "ein ganzes Stück von der Wirtschaftsentwicklung entkoppelt" habe. "Früher war das eine gemeinsame Bewegung nach unten und nach oben", sagte Nahles. "Das ist vorbei." In Deutschland herrsche "in vielen Bereichen Fachkräftemangel". Wer jetzt seinen Job verliere, hätte gute Chancen, schnell eine freie Stelle zu finden.
Angesichts der schwierigen Lage mancher Branchen und der erwarteten Rezession hatte Nahles zuvor einen vereinfachten Zugang zur Kurzarbeit gefordert. Zwar gebe es noch nicht mehr Anträge dafür, jedoch wesentlich mehr Beratungsanfragen, sagte sie am vergangenen Dienstag beim Deutschen Arbeitgebertag in Berlin. Momentan seien 2300 Mitarbeiter mit der Abschlussprüfung der Zahlungen zum Kurzarbeitergeld (KUG) aus der Corona-Pandemie beschäftigt. "Die brauche ich möglicherweise morgen, um wieder aktiv KUG auszuzahlen", sagte Nahles. "Die sind aber momentan nicht frei. Hier würde ich mich sehr freuen, wenn es da eine Vereinfachung gebe."
Ingolstadt (dpa/lby) - Dauerregen und Hochwasser haben für zahlreiche Einsätze für die Polizei in Bayern gesorgt. Wie Sprecher der zuständigen Polizeipräsidien am Samstagmorgen mitteilten, konzentrierten sich die Einsätze vor allem in Schwaben und im nördlichen Oberbayern. Bei Autounfällen infolge des Regens wurden auf der Autobahn 9 am Freitag nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt.
Stuttgart (dpa/lsw) - Ein 19-Jähriger ist in Stuttgart mit seinem Wagen gegen eine Tunnelwand gefahren und dann mit einem entgegenkommenden Auto zusammengestoßen. Der Mann hatte am Freitagabend im Heslacher Tunnel die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, teilte die Polizei am Samstag mit. Durch den Aufprall geriet der Wagen auf die Gegenfahrbahn, wo es mit dem Fahrzeug eines 70-Jährigen zusammenstieß. Es sei niemand verletzt worden. An beiden Autos entstand laut Polizei ein Totalschaden.
Bad Grönenbach (dpa/lby) - Wegen der sich zuspitzenden Hochwasserlage sind im schwäbischen Landkreis Unterallgäu rund 150 Menschen aufgerufen, freiwillig ihre Häuser zu verlassen. Allein in der Ortschaft Babenhausen seien rund 100 Menschen betroffen, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Samstag. Weitere 50 Anwohner sollen im Ortsteil Zell in Bad Grönenbach sowie in Dirlewang ihrer Häuser verlassen. Die Menschen sollten teils mit Booten geholt werden.