
Mutter und seit 7 Jahren im Knast - Jetzt kämpft Amanda um ein Leben mit ihrem Sohn
RTL
Drei Mal im Jahr ihr Sohn Amanda im Gefängnis besuchen. Nun hofft die Mutter auf eine frühzeitige Entlassung. Ob ihr das gelingt?
Drei Mal im Jahr – so oft darf Amanda Freed ihren Sohn Tyler sehen. Seit sieben Jahren sitzt sie bereits in einem Frauengefängnis in den USA, nachdem sie bewaffnet eine Apotheke überfallen hat. Doch mittlerweile sehnt sie sich nach einem normalen Leben mit ihrem Sohn und stellt vor Gericht einen Antrag auf vorzeitige Entlassung. Ob dem Antrag stattgegeben wird?
Sieben Jahre hinter Gittern. Eine lange Zeit, gerade für eine junge Mutter, die keine richtige Beziehung zu ihrem Kind aufbauen kann. So ergeht es Amanda, die im Frauengefängnis in Ohio, USA, sitzt, wie die Filmagentur "Red Antelope Films" in ihrer Reportage "Apart" berichtet. Mit 14 kommt sie in eine Pflegefamilie – verheerend, wie Amanda selbst sagt. "Der dunkelste Punkt in meinem Leben war dann, als ich anfing Heroin zu nehmen", erzählt sie gegenüber "Red Antelope Films". "Das hat mich zerstört."
Zusammen mit Freunden überfällt sie als junge Erwachsene – und schon Mutter - eine Apotheke, zwingt eine Apothekerin mit Waffengewalt, ihr Opioide zu geben. Doch Amanda wird gefasst und wegen schweren Raubüberfalls zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. "Ich hasse es, dass ich es so weit habe kommen lassen." Doch vor allem hasse sie es, dass sie sich von Drogen dorthin bringen ließ.
Die kleinen Lichtblicke in Amandas Leben: die Besuche ihres Sohnes Tyler. Drei bis vier Mal im Jahr kommt der Zehnjährige, der bei seiner Oma väterlicherseits lebt, sie im Gefängnis besuchen. Dann wird lange gequatscht und auf dem Gefängnishof Ball gespielt.
Doch jetzt gibt es Hoffnung für seine Mama im Knast. Denn nach sieben Jahren kann Amanda ihren ersten – und einzigen – Antrag auf vorzeitige Entlassung stellen. "Ich habe meinem Sohn als er vier war gesagt, dass ich Zuhause sein würde, wenn er zehn ist", so Amanda. "Ich wusste, da kann ich den Antrag stellen. Jetzt ist er zehn und wartet darauf." Wie werde er jedoch reagieren, wenn der Antrag abgelehnt werde? Wenn seine Mama ihm sagen müsse, dass sie die nächsten drei Jahre nicht nach Hause komme?
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Bei der Anhörung versucht Amanda den Richter zu überzeugen: "Es war eine ernüchternde Erfahrung, sieben Jahre im Gefängnis", beginnt sie ihr Plädoyer. Jetzt wolle sie all das tun, was eine richtige Erwachsene auch tue. Ihr Kind erziehen und Rechnungen bezahlen, zum Beispiel. Und ganz wichtig: "Ich habe kein Bedürfnis mehr, Drogen zu nehmen", sagt Amanda fest. Das Gericht weiß ihre Worte und ihre Bemühungen um gute Führung zu schätzen. Die weitere Vollstreckung der Gefängnisstrafe wird ausgesetzt. Damit gehöre Amanda, so der Richter bei der Anhörung, zu eine der Wenigen, die für ein Verbrechen ersten Grades einsitzen und vorzeitig von dem Gericht frei gelassen werden.
Amanda hat es geschafft. Sie ist frei und kann nun endlich eine richtige Mama für ihren Sohn sein. Zuerst muss sie sich jedoch an das Leben in Freiheit gewöhnen. "Ich habe noch nie eigenständig als Erwachsene gelebt", sagt Amanda, "und ich habe oft Angst, vor allem morgens." Dann habe sie das Gefühl, als dürfe sie ihr Haus nicht verlassen. "Ich glaube, ich war einfach so daran gewöhnt, dass mir gesagt wurde, was ich zu tun und zu lassen habe, dass es mir Angst macht, meine eigenen Entscheidungen zu treffen." Aber dann erinnere sie sich an all die Zeit, die sie ohne ihren Sohn verbracht habe und schaffe es dennoch, ihren Alltag zu regeln.
