Migrationsforscher fordert grundlegende Änderung des europäischen Asylrechts
Die Welt
Geht es nach dem niederländischen Migrationsforscher Ruud Koopmans vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung sollte das europäische Asylrecht nach dem Vorbild Australiens verändert werden. Dazu gehöre die konsequente Unterbindung irregulärer Migration, die Leben retten könne.
Der Soziologe und Migrationsforscher Ruud Koopmans fordert eine grundlegende Änderung des europäischen Asylsystems. Dazu gehöre nach dem Vorbild Australiens die konsequente Unterbindung irregulärer Migration, sagte der Direktor der Abteilung „Migration, Integration, Transnationalisierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) dem „Tagesspiegel“. Australien gehöre zu jenen Ländern der Welt, die pro Kopf am meisten Flüchtlinge aufnehmen.
„Sie holen großzügig Flüchtlinge ins Land, aber nur solche, die sie zuvor in Drittstaaten gemeinsam mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR auf Schutzbedürftigkeit und Gefährdungspotenzial überprüft haben“, sagte der Autor des im Februar erschienenen Buches „Die Asyl-Lotterie“: „Das Land vergibt auch jährlich Tausende von Visa aus humanitären Gründen. Sie helfen den Menschen anders, als wir das in Europa tun. Gleichzeitig verweigern sie Flüchtlingen den Aufenthalt, die versuchen, das Land irregulär auf dem Seeweg zu erreichen.“