Meuthens Niederlage, Höckes Sieg
Die Welt
Mit Jörg Meuthens Austritt aus der AfD fällt die Partei in die Hände des formal aufgelösten rechtsextremen Flügel. Dieser kann nun sein sozial-nationales Programm verfolgen, ohne dass nationalistische Marktradikale groß stören.
Der langjährige AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen kehrt seiner Partei den Rücken. Am Freitag legte er sein Amt mit sofortiger Wirkung nieder und erklärte seinen Parteiaustritt. Zuvor hatten WDR, NDR und das ARD-Hauptstadtstudio darüber berichtet. Ihnen gegenüber sprach Meuthen von einer Niederlage im Machtkampf mit dem formal aufgelösten rechtsextremen Flügel um die Ausrichtung der AfD.
Tatsächlich erlitt Meuthen seine letzte Niederlage gegen die Handlanger des inoffiziellen Flügel-Anführers Björn Höcke Anfang dieser Woche. Nach Informationen von WELT AM SONNTAG waren es die Vertreter dieser völkisch-nationalistischen Strömung, die den Ökonomen Max Otte (CDU) als AfD-Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten durchsetzten – gegen Meuthens Willen.