Merz warnt vor Wahl der AfD – „Destabilisierung unserer Demokratie rückt immer näher“
Die Welt
Im Endspurt des Niedersachsen-Wahlkampfs versucht Friedrich Merz seiner CDU doch noch zum Erfolg zu verhelfen. Er ruft Wähler dazu auf, der Ampel am Sonntag einen „Denkzettel“ zu verpassen – aber dabei bitte nicht über das Ziel hinauszuschießen.
Als die Glocken der Marktkirche zu läuten beginnt, redet sich Friedrich Merz doch noch ein wenig in Rage. „Was geht in den Köpfen dieser Bundesregierung vor, die sichere Versorgung von zehn Millionen Haushalten mit drei Kernkraftwerken in diesem Lande ernsthaft in Frage zu stellen“, wettert der CDU-Parteichef und fordert seine Zuhörer auf, der Ampel-Koalition am kommenden Sonntag einen „ordentlichen Denkzettel“ zu verpassen. „Die müssen auch mal wissen, dass die Wählerinnen und Wähler in einem sehr großen Bundesland einfach mal sagen, jetzt ist es genug, und jetzt müsst ihr diesen Kurs korrigieren.“ Für einen Moment übertönt der folgende Applaus der Unionsanhänger da fast schon die Glocken der Marktkirche.
Es ist ein guter Moment für die Niedersachsen-CDU, die an diesem Freitagabend in Hannover einen Wahlkampf beschließt, der trotz ordentlicher Voraussetzungen nicht so richtig rund gelaufen ist für eine Partei, die sich eigentlich wieder auf dem aufsteigenden Ast sieht. Die ein Jahr nach der Niederlage bei der Bundestagswahl wieder zur „Nummer eins“ aufgestiegen ist, wie Merz zu Beginn seiner Rede mit Stolz betont. Und die am Sonntag bei der Landtagswahl hier in Niedersachsen gerne den, nach Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, dritten Sieg in Folge landen würde.