Merkels Maschinist will die CDU zur besseren SPD machen
Die Welt
Im Kampf um den CDU-Vorsitz baut Noch-Kanzleramtschef Helge Braun auf den Merkel-Bonus. Inhaltlich überrascht er mit seinem Fokus auf die Sozialpolitik: Seine Partei müsse für hart arbeitende Menschen dasein und das Image sozialer Kälte abstreifen. Eine Kampfansage an die SPD.
Es war der Tag, an dem Angela Merkel vor genau 16 Jahren erstmals zur Kanzlerin gewählt wurde. So war es gewiss kein Zufall, dass ihr aktueller Kanzleramtsminister Helge Braun sich das Jubiläum seiner Chefin auswählte, um sein Team für den CDU-Vorsitz vorzustellen.
Brauns Alleinstellungsmerkmal bei der Kandidatur um den Chefposten ist natürlich seine Nähe zur Kanzlerin und langjährigen CDU-Chefin. Er baut darauf, dass dies für ihn ein Vorteil werden kann. Noch wird das in der CDU nicht unbedingt so gesehen. Er ist der Kandidat jener in der Partei, die seinen Mitbewerber Friedrich Merz als „von gestern“ ansehen und den anderen, Norbert Röttgen, als zu unnahbar oder verkopft.