Mehrheit der Bayern gegen Abstandsregel für neue Windräder
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Auch nach der Lockerung der 10H-Regel ist aus der CSU noch oft zu hören, dass der Bau von Windrädern Ärger mit sich bringen kann. Die Bevölkerung sieht das laut einer Befragung aber mehrheitlich anders.
München (dpa/lby) - Mehr als die Hälfte der Menschen in Bayern wünscht sich laut einer repräsentativen Umfrage die vollständige Abschaffung der umstrittenen 10H-Abstandsregel für den Bau von mehr Windrädern. 54,4 Prozent gaben bei der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Grünen im bayerischen Landtag an, "auf jeden Fall" bzw. "eher ja" für die Abschaffung zu sein. Dagegen erklärten zur Abschaffungsfrage nur 38,1 Prozent "auf keinen Fall" oder "eher nein".
Die 10H-Regel erfordert für neue Windräder einen Mindestabstand zur nächsten Siedlung, der mindestens der zehnfachen Höhe des Windrades entspricht. Dadurch wird der Bau von Windrädern deutlich erschwert. Nachdem die CSU lange jegliche Lockerungen für die Regel abgelehnt hat, änderte sie vor Monaten ihre Haltung und sprach sich für Ausnahmen aus. So gilt die 10H-Regel etwa nicht mehr entlang von Autobahnen oder Schienennetzen oder überall dort, wo ohnehin bereits Windräder stehen.
Aufgrund eines neuen Bundesgesetzes muss der Freistaat zudem bis 2026 einen Anteil von 1,1 Prozent seiner Landesfläche als Vorranggebiete für Windräder ausweisen, bis 2032 sollen es 1,8 Prozent sein. Zurzeit liegt der Wert im Freistaat bei knapp 0,7 Prozent. Auch hier soll der Bau deutlich erleichtert werden. Auf diese Weise soll in Bayern der praktisch zum Erliegen gekommene Ausbau der Windkraft wieder angekurbelt werden.