
Mehr unerledigte Fälle bei Thüringer Staatsanwaltschaften
n-tv
Mehr Verfahren, wenig Juristen: Bundesweit wächst bei den Ermittlungsbehörden die Zahl offener Fälle. Auch bei den Thüringer Staatsanwaltschaften türmt sich ein Berg unerledigter Arbeit.
Berlin/Erfurt (dpa/th) - Bei den Thüringer Staatsanwaltschaften stapeln sich die Strafakten. Ende Juni gab es im Freistaat 25 081 offene Ermittlungsverfahren, wie aus einer Umfrage der Deutschen Richterzeitung unter allen Bundesländern hervorgeht. Das ist im Zweijahresvergleich ein Anstieg um knapp 30 Prozent. Im Juni 2021 galten in Thüringen noch 19.334 Fälle als unerledigt. Auch bundesweit verzeichnen die Ermittler eine Zunahme der Aktenbestände.
Deutlich steigende Verfahrenseingänge
Die Ermittlungsbehörden in Deutschland meldeten den Angaben nach Ende Juni fast 850.000 offene Verfahren. Die Zahl der unerledigten Fälle sei damit deutschlandweit im Vergleich zur Jahresmitte 2021 um 28 Prozent gestiegen. Den höchsten Anstieg an unerledigten Fällen gab es mit 57 Prozent in Hamburg. Als einziges Bundesland verzeichnete Sachsen-Anhalt im Zweijahresvergleich einen Rückgang des Verfahrensbestands - was auf den Abschluss eines Wirtschaftsstrafkomplexes mit mehreren Tausend Betrugsfällen im ersten Halbjahr 2023 zurückgeht.
