
Lies: LNG-Schwimmterminals "zügig realisieren"
n-tv
Rasche Unabhängigkeit von Russland contra ökologische Risiken - diese Abwägung muss die Politik bei der Errichtung von Importterminals für verflüssigtes Erdgas treffen. Die gesetzlichen Grundlagen für mehr Tempo sind nun da. Tragen sie bis zur Energiewende?
Hannover/Berlin (dpa/lni) - Nach der Zustimmung des Bundesrats zu den beschleunigten Genehmigungsverfahren für Flüssigerdgas-Terminals will Umweltminister Olaf Lies bei den Planungen in Wilhelmshaven und Stade keine Zeit verlieren. Der von vielen Seiten befürwortete, aber vor allem von Umweltverbänden kritisierte Beschluss des Länderkammer sei "ein wichtiger Baustein, damit wir schon in diesem Winter ein erstes schwimmendes LNG-Terminal fertig am Kai vertäut und angeschlossen ans deutsche Gasnetz einsatzbereit haben", sagte der SPD-Politiker.
Mit der Entscheidung vom Freitag soll das Tempo der oft langwierigen Bauprüfungen erhöht werden - manche Schritte könnten gar komplett wegfallen. So will die Politik sicherstellen, dass in Deutschland möglichst bald unter hohem Druck verflüssigtes Erdgas (LNG) die bisherigen Lieferungen von Pipelinegas aus Russland ersetzen kann.
Der niedersächsische Umwelt- und Energieminister hat vorerst drei konkrete Anlagen im Blick, die zunächst auf Plattformen im Wasser errichtet werden sollen, um etwa ab dem Jahresende LNG aufzunehmen und es anschließend wieder in den gasförmigen Zustand zurück zu wandeln. Zwei davon sollen in Wilhelmshaven entstehen, mindestens eine weitere in Stade. Das neue Bundesgesetz helfe, diese "zügig zu realisieren". Für einen vierten Standort, bei dem der Containerhafen JadeWeserPort ein Kandidat war, werde aus Platzgründen eine Alternative gesucht.
